Unsichtbare Schmerzen im Becken – aber keine Einbildung
Viele Frauen leiden unter einem dumpfen, drückenden Schmerz im Unterbauch – oft zyklusunabhängig, chronisch und verstärkt bei längerem Sitzen oder Stehen. Doch zu selten wird an eine ernsthafte Ursache gedacht: das sogenannte Pelvic Congestion Syndrome (PCS), auch als Ovarialvarikose oder Beckenvenenstauung bekannt.
Jede dritte Frau könnte im Laufe ihres Lebens davon betroffen sein – doch kaum jemand kennt die Diagnose. Dabei gibt es heute moderne, minimal-invasive Behandlungsmethoden wie das endovaskuläre Coiling, das bei VenaZiel® angeboten wird.
Was ist das Pelvic Congestion Syndrome (PCS)?
Das Pelvic Congestion Syndrome ist eine chronische venöse Erkrankung. Sie entsteht durch Krampfadern in den Beckenvenen, insbesondere in den Ovarialvenen (Eierstockvenen) oder inneren Beckenvenen. Diese erweiterten, überdehnten Venen führen zu einem Blutstau, ähnlich wie bei Krampfadern in den Beinen – nur im Inneren des Körpers.
Diese Beckenvarizen üben Druck auf umliegende Organe aus, reizen Nerven und führen zu einer Reihe von unangenehmen Symptomen.
Wie häufig ist PCS – und warum wird es so oft übersehen?
Schätzungen zufolge ist jede dritte Frau im gebärfähigen Alter von Beckenvarizen betroffen – mit oder ohne Symptome . Trotzdem bleibt PCS oft unerkannt. Warum?
- Die Beschwerden sind unspezifisch (z. B. Unterleibsschmerzen, Rückenbeschwerden).
- Viele Symptome treten auch bei anderen Erkrankungen auf (z. B. Endometriose, Reizdarm).
- Das PCS ist im Bewusstsein vieler Ärztinnen und Ärzte noch nicht ausreichend präsent.
Besonders häufig tritt PCS auf bei:
- Frauen zwischen 20 und 50 Jahren
- Frauen mit mehreren Schwangerschaften
- Vorbelasteter Familiengeschichte (Varikosis)
- Länger bestehenden, unauffälligen Beckenschmerzen
Typische Symptome: Wie sich das Pelvic Congestion Syndrome äußert
Nicht jede Frau mit Ovarialvarikose hat Beschwerden. Doch wenn Symptome auftreten, können sie das Leben erheblich beeinträchtigen:
- Chronische Beckenschmerzen, vor allem nach längerem Sitzen oder Stehen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
- Zunehmende Beschwerden vor der Menstruation
- Druck- und Schweregefühl im Unterbauch
- Krampfadern im äußeren Genitalbereich oder an den Oberschenkeln
- Rückenschmerzen oder Schmerzen in der Leiste
- Die Schmerzen sind meist dumpf, ziehend, nicht exakt lokalisierbar – und klingen im Liegen oft ab.
Diagnose des Pelvic Congestion Syndrome: So wird PCS erkannt
Da die Symptome unspezifisch sind, ist eine gezielte Diagnostik entscheidend. Dabei kommen folgende Verfahren zum Einsatz:
- Anamnese und klinische Untersuchung
- Ausführliche Befragung zu Zyklus, Schmerzen, Venenleiden, Schwangerschaften
- Sichtbare Varizen im Genital- oder Oberschenkelbereich können Hinweise geben
- Ultraschall (Duplex-Sonographie)
- Erstes Mittel der Wahl: Darstellung der Beckenvenen und Blutflüsse
- In erfahrenen Händen sehr aussagekräftig
- MRT (Magnetresonanztomographie)
- Darstellung auch tiefer gelegener Venen und Stauungen
- Besonders hilfreich bei unklaren Beschwerden
- Phlebographie (Kontrastmittelröntgen der Venen)
- „Goldstandard“: Zeigt exakt, welche Beckenvenen krankhaft erweitert sind
- Erlaubt gleichzeitig eine gezielte Therapie (Coiling)
Behandlung des PCS bei VenaZiel®: Minimal-invasiv mit Coiling
Die moderne Standardtherapie ist heute das endovaskuläre Coiling – ein minimal-invasives Verfahren, das VenaZiel® für betroffene Frauen anbietet.
Was ist Coiling?
Beim Coiling werden die erkrankten Venen gezielt über einen dünnen Katheter von innen verschlossen, meist über die Leistenvene. Dabei kommen Platinspiralen (Coils) oder Sklerosierungsmittel zum Einsatz, um den Blutfluss umzuleiten und die krankhaft erweiterte Vene zu entlasten.
Vorteile des Coiling-Verfahrens:
- Ambulanter Eingriff
- Keine großen Schnitte, nur kleiner Zugang an der Leiste
- Kurze Erholungszeit, kaum Schmerzen
- Hohe Erfolgsrate von über 80–90 % bei richtiger Indikation
- Geringe Komplikationsrate
PCS-Therapie bei VenaZiel® in Berlin: Diskret, kompetent und ganzheitlich
VenaZiel® bietet betroffenen Frauen eine individuelle Betreuung – von der Diagnostik über die Therapie bis zur Nachsorge. Die Behandlung erfolgt:
- Interdisziplinär: Phlebologie, Gefäßchirurgie, Radiologie
- Minimal-invasiv ambulant in modernen OP-Sälen der DAYKLINIK®
- Mit modernster Bildgebung und Technik
- Vertrauensvoll: Frauenärztliche und gefäßspezialisierte Beratung
Häufige Fragen (FAQ) zum Pelvic Congestion Syndrome
- Ist das PCS gefährlich?
Nein, es ist keine lebensbedrohliche Erkrankung – aber unbehandelt kann sie die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
- Wie lange dauert der Eingriff?
Die Coiling-Therapie dauert meist 45–60 Minuten und wird ambulant durchgeführt.
- Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?
In vielen Fällen ja – bei medizinischer Indikation. Wir beraten Sie individuell zur Kostenklärung.
- Kann PCS nach der Therapie erneut auftreten?
In seltenen Fällen kann es zu Rezidiven kommen, insbesondere wenn andere Beckenvenen betroffen sind. Eine sorgfältige Diagnostik beugt dem vor.
- Muss ich danach Kompressionsstrümpfe tragen?
In der Regel nicht – das Coiling wirkt mechanisch und schließt die Vene dauerhaft.
- Ist die Behandlung schmerzhaft?
Nein, meist erfolgt die Behandlung unter örtlicher Betäubung oder leichter Sedierung. Die meisten Patientinnen berichten nur von einem Druckgefühl.
- Kann PCS auch in den Wechseljahren auftreten?
Meist tritt es vor der Menopause auf, kann aber auch später bestehen bleiben – insbesondere, wenn die Venen bereits geschädigt sind.
Zusammenfassung: Ihre Beschwerden sind behandelbar – und Sie sind nicht allein
Das Pelvic Congestion Syndrome ist häufig, aber heilbar. Wenn Sie unter chronischen Unterleibsschmerzen leiden, die niemand erklären kann, verdienen Sie eine sorgfältige Abklärung. VenaZiel® steht Ihnen mit interdisziplinärer Expertise zur Seite – und bietet mit dem Coiling-Verfahren eine moderne, effektive und schonende Behandlung.
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