Schultergürtel-Kompressionssyndrom bzw. Thoracic Outlet Syndrom (TOS) und Halsrippe: Moderne Therapie in der ambulanten Thoraxchirurgie Berlin

Das Thoracic Outlet Syndrom (TOS) – auch Engpasssyndrom der oberen Thoraxapertur oder Schultergürtel-Kompressionssyndrom genannt – bezeichnet eine Gruppe von Beschwerden, die durch eine Einengung (Kompression) von Nerven und/oder Blutgefäßen im Bereich des Übergangs vom Hals zum Brustkorb verursacht werden. Typischerweise sind dabei Nerven des Plexus brachialis (Nervengeflecht für Arm und Hand) sowie die Arteria subclavia (Schlüsselbein-Schlagader) und Vena subclavia (Schlüsselbeinvene) betroffen. 

Wenn der Durchgang zwischen Hals und Brustkorb – das sogenannte Thoracic Outlet – zu eng ist, können diese Strukturen zeitweise oder ständig zusammengedrückt werden. Dies führt zu vielfältigen Symptomen in Arm und Hand, die oft lageabhängig auftreten und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen können. 

Thoracic Outlet Syndrom TOS Halsrippe

Medizinisch geprüft von:

Dr. Hamidreza Mahoozi, FEBTS, FCCP

Erstveröffentlichung:

August 1, 2025

Aktualisiert:

August 25, 2025

In Berlin bieten spezialisierte Zentren wie die VenaZiel DayKlinik moderne Verfahren der Thoraxchirurgie an, um das Thoracic Outlet Syndrom schonend und effektiv zu behandeln. Insbesondere die minimalinvasive, uniportale VATS-Technik (Video-assistierte Thorakoskopie über einen einzigen Zugang) ermöglicht eine sichere Dekompression der betroffenen Strukturen – oft ambulant, also ohne längeren Krankenhausaufenthalt. 

Im Folgenden erfahren Sie, was das TOS ist, welche Ursachen und Symptome es hat, wie die Diagnose gestellt wird und welche Behandlungsoptionen bestehen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der operativen Therapie mittels uniportalem VATS-Verfahren, ihren Vorteilen für Patient:innen sowie dem typischen Ablauf, der Nachsorge und Prognose. Abschließend wird erläutert, warum die VenaZiel DayKlinik Berlin ein vertrauenswürdiger Partner für die Behandlung des Thoracic Outlet Syndroms ist.

Was ist das Thoracic Outlet Syndrom (TOS)?

Unter dem Thoracic Outlet Syndrom versteht man ein Engpasssyndrom im oberen Brustkorb, bei dem Nerven und Gefäße auf ihrem Weg vom Hals zum Arm eingeengt werden. 

Das Bündel aus Plexusnerven, Arterie und Vene zieht durch mehrere natürliche Engstellen: zwischen den Halsmuskeln (Skalenuslücke), zwischen dem ersten Rippenknochen und dem Schlüsselbein (Kostoklavikularraum) und unter dem kleinen Brustmuskel (Korakopektoralraum). 

Wenn an einer dieser Stellen nicht genug Platz ist, kann es zu einer Druckschädigung der darin verlaufenden Strukturen kommen.

Wer ist betroffen? Grundsätzlich kann TOS in jedem Alter und bei jedem Geschlecht auftreten. Allerdings zeigen Statistiken, dass vor allem jüngere bis mittelalte Frauen betroffen sind, insbesondere wenn eine schlechte Körperhaltung oder ungenügend trainierte Schultermuskulatur vorliegt. 

Auch Menschen, die beruflich oder sportlich stark die Arme über Kopf einsetzen (z. B. Schwimmer, Volleyballspieler) und dadurch wiederholte Bewegungen von Arm/Schulter ausführen, haben ein höheres Risiko. 

Insgesamt ist das TOS aber eine eher seltene Erkrankung: Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 1% der Bevölkerung ein Thoracic Outlet Syndrom entwickelt.

Ursachen: Wie entsteht ein Thoracic Outlet Syndrom?

Die Ursachen für ein TOS sind vielfältig und oft spielen anatomische Varianten oder erworbene Veränderungen eine Rolle. Zu den häufigsten Auslösern gehören:

  • Angeborene Engstellen: Eine bekannte angeborene Ursache ist eine zusätzliche Rippe im Halsbereich, eine sogenannte Halsrippe (Cervicalrippe). Diese extra Rippe, die meist am 7. Halswirbel ansetzt, kommt nur bei etwa 0,5% der Menschen vor.
    In vielen Fällen bleibt eine Halsrippe klinisch unauffällig, doch sie kann den Engpass im Hals-Brustkorbbereich weiter verengen und so ein Thoracic Outlet Syndrom begünstigen. Tritt ein TOS durch das Vorhandensein einer Halsrippe auf, spricht man auch vom Halsrippensyndrom. (Neben voll ausgebildeten Halsrippen gibt es auch unvollständige Halsrippen oder fibrose Bänder, die ähnlich wirken können.) Andere knöcherne Anomalien wie eine ungewöhnliche Steilstellung oder Verknöcherung der ersten Rippe oder Exostosen (Knochenneubildungen) können ebenfalls den Raum einengen.
  • Weichteil-Veränderungen: Eine Verdickung oder Verspannung der Halsmuskulatur (insbesondere der Skalenusmuskeln) kann die Durchtrittsstelle für Nerven und Gefäße verengen. Seltener kommen zusätzliche Muskelstränge (z. B. ein vierter Skalenusmuskel) oder feste Bindegewebsstränge vor, die den Plexus und die Gefäße einengen.
  • Verletzungen und chronische Belastungen: Unfälle wie ein Schleudertrauma oder ein früherer Bruch des Schlüsselbeins können dazu führen, dass sich Narbengewebe oder Knochenfehlstellungen bilden, welche den Raum am Thoracic Outlet reduzieren. Chronische Überlastungen – etwa durch schwere Lasten auf den Schultern, intensives Krafttraining (z. B. Bodybuilding) oder repetitive Über-Kopf-Bewegungen – können zu muskulären Hypertrophien, kleinen Blutungen und Vernarbungen führen, die letztlich ebenfalls eine Einengung bewirken. Eine schlechte Körperhaltung (gekrümmte Schultern, „Rundrücken“) begünstigt das Auftreten ebenfalls.
  • Tumore oder große Lymphknoten im oberen Brustkorb oder Achselbereich sind seltene Ursachen, können aber ebenfalls durch Raumeinnahme ein TOS provozieren. 

Meist handelt es sich um ein Zusammenspiel von Faktoren. Häufig liegt eine anlagebedingte Enge vor (z. B. durch Halsrippe oder engen Halsraum), die dann durch Lebens- und Arbeitsgewohnheiten (Körperhaltung, muskuläre Belastung) weiter verschlimmert wird. Wichtig ist: Nicht jede nachweisbare Engstelle führt automatisch zu Beschwerden. Viele Menschen haben z. B. Halsrippen, ohne jemals ein TOS zu entwickeln. Erst wenn es tatsächlich zu einer Reizung oder Schädigung der Nerven bzw. Gefäße durch Druck kommt, spricht man von einem Thoracic Outlet Syndrom.

Röntgenaufnahme einer Halswirbelsäule mit Brustkorb: Die Pfeile markieren beidseitige Halsrippen (kleine zusätzliche Rippen oberhalb der ersten Rippe). Solche anatomischen Varianten sind selten, können jedoch das Thoracic Outlet Syndrom auslösen, wenn sie Nerven oder Gefäße einengen.

Symptome des TOS: Wie macht es sich bemerkbar?

Die Beschwerden beim Thoracic Outlet Syndrom können von Patient:in zu Patient:in variieren, abhängig davon, welche Struktur (Nerv oder Gefäß) hauptsächlich gedrückt wird und wo die Kompression auftritt. Allgemein betrifft TOS die obere Extremität und den Schulter-Nacken-Bereich. Typische Symptome sind: Schulter-, Nacken- und Armschmerzen, oft verbunden mit Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder einem Gefühl von Schwäche im Arm. Viele Betroffene berichten, dass die Beschwerden vor allem auftreten oder schlimmer werden, wenn der Arm gehoben wird – z. B. beim Haarewaschen oder bei Über-Kopf-Arbeiten. Im Folgenden ein Überblick der häufigsten Symptom-Konstellationen je nach TOS-Typ:

  • Neurogenes TOS (nTOS): Diese häufigste Form (rund 95% der Fälle) betrifft hauptsächlich die Nerven des Plexus brachialis. Typisch sind ausstrahlende Schmerzen vom Nacken über die Schulter in den Arm, oft bis in die Hand hinein. Insbesondere können Gefühlsstörungen (Kribbeln, Taubheit) an der ulnaren Seite der Hand auftreten, also im kleinen Finger und Ringfinger sowie an der Innenseite des Unterarms – dies entspricht der Kompression der unteren Nervenfasern (Segmente C8–Th1). Manche Patient:innen bemerken eine Schwäche in der Hand; in sehr schweren Fällen kann es zu einer leichten Atrophie (Rückbildung) der Handmuskulatur kommen. Die Schmerzen können stechend-brennend oder dumpf sein und sowohl bei Bewegung als auch in Ruhephasen auftreten. Oft bestehen die Symptome einseitig, können aber bei entsprechenden Belastungen auch beidseitig vorkommen. Kopfschmerzen oder Nackenschmerzen können begleitend auftreten, sind aber beim rein neurogenen TOS weniger prominent als die Armsymptome.
  • Venöses TOS (vTOS): Ist vor allem die Vena subclavia (Schlüsselbeinvene) eingeengt, spricht man von einem venösen TOS. Dieses macht sich oft plötzlich bemerkbar, häufig nach intensiver Armnutzung (auch bekannt als „Effort-Thrombose“ oder Paget-von-Schroetter-Syndrom). Durch die Abflussstörung des Blutes können Schwellungen des betroffenen Arms, der Hand und Finger auftreten, begleitet von einem Spannungsgefühl. Die Haut kann bläulich verfärbt sein, und hervortretende Venen im Schulter- und Brustbereich sind möglich. Die Betroffenen verspüren oft ein Schweregefühl und Schwäche im Arm. Mitunter entsteht in der Vene ein Blutgerinnsel (Thrombose), was zu plötzlichen Schmerzen und Schwellungen führt. Dieses Szenario stellt einen akuten medizinischen Handlungsbedarf dar.
  • Arterielles TOS (aTOS): Diese Form ist die seltenste (unter 5% der Fälle), aber potenziell die gefährlichste. Hier wird die Arteria subclavia (Schlüsselbeinarterie) abgeklemmt, meist durch eine knöcherne Anomalie wie eine ausgeprägte Halsrippe. Betroffene klagen über Durchblutungsstörungen im Arm und in den Händen: die Hand wird leicht kalt, blass und schnell müde bei Belastung. Es kann zu Schmerzen in den Fingern kommen, manchmal treten sogar kleine Geschwüre an den Fingern auf, weil die Blutversorgung nicht ausreicht. Die Finger können kribbeln oder taub werden. In Extremfällen könnten sich durch Turbulenzen in der eingeengten Arterie Blutgerinnsel bilden, die in die Hand oder selten ins Gehirn wandern und dort Gefäßverschlüsse verursachen. Solche Komplikationen sind jedoch sehr selten.

Charakteristisch für das Thoracic Outlet Syndrom ist, dass bestimmte Positionen oder Bewegungen der Arme die Symptome auslösen oder verstärken. So berichten viele, dass das Heben der Arme über den Kopf oder Zurückstrecken der Schultern unmittelbar zu Schmerz, Taubheit oder Schwäche führt. Das unterscheidet TOS beispielsweise von Herzbeschwerden (Angina pectoris), die meist bei körperlicher Anstrengung zunehmen und nicht von Armbewegungen abhängen. In Ruhe, insbesondere wenn man die Schultern entspannt und die Arme senkt, bessern sich TOS-Beschwerden oft wieder.

Unbehandelt kann ein chronisches TOS über lange Zeit zu dauerhaften Nervenschäden (mit anhaltender Schwäche oder Gefühlsverlust in der Hand) oder Gefäßschäden führen. So kann eine venöse Kompression wiederholt Thrombosen verursachen, und eine arterielle Kompression könnte Gefäßaussackungen (Aneurysmen) oder Gefäßverschlüsse begünstigen. Dies unterstreicht die Bedeutung einer rechtzeitigen Diagnose und Therapie.

Diagnose: Wie wird das TOS festgestellt?

Die Diagnosestellung beim Thoracic Outlet Syndrom kann herausfordernd sein, da die Symptome vielfältig und nicht immer eindeutig sind. Wichtig ist zunächst eine gründliche Erhebung der Krankengeschichte: Der Arzt oder die Ärztin fragt nach den genauen Beschwerden, deren zeitlichem Verlauf und auslösenden Faktoren (z. B. welche Armhaltung die Symptome hervorruft). Anschließend erfolgt eine klinische Untersuchung, bei der gezielt auf neurologische Ausfälle und Durchblutungsstörungen geachtet wird.

Einige spezielle Provokationstests können Hinweise auf ein TOS geben. Beispiele sind:

  • Adson-Test: Der Patient dreht den Kopf zur betroffenen Seite und atmet tief ein, während der Arm nach hinten unten gestreckt wird. Ein Abschwächen des Radialpulses oder Auftreten von Symptomen (Kribbeln, Schmerz) gilt als Hinweis auf eine Kompression der Arterie durch die Skalenusmuskulatur oder eine Halsrippe.
  • Roos-Test (Elevated Arm Stress Test): Beide Arme werden seitlich angehoben (90° Abduktion) und der Patient öffnet und schließt für etwa 3 Minuten rhythmisch die Hände. Treten Schmerzen, Taubheitsgefühle oder Schwäche auf, kann dies ein Zeichen für ein neurogenes TOS sein.
  • Weitere Tests wie der Wright-Test (Hyperabduktion der Arme) oder der Kostoklavikular-Test (Schultern nach hinten unten drücken) werden ebenfalls angewandt und können die Symptome provozieren. Allerdings sind diese klinischen Tests nicht 100% spezifisch – das heißt, sie können auch bei anderen Problemen positiv ausfallen. Deshalb dürfen sie immer nur in Kombination mit anderen Befunden bewertet werden. 

Zur Bildgebung greifen Ärzt:innen häufig auf Röntgenaufnahmen und Kernspintomografie zurück. Ein Röntgenbild der Halswirbelsäule kann z.B. eine Halsrippe sichtbar machen oder degenerative Veränderungen ausschließen. Spezielle Duplex-Ultraschalluntersuchungen der Armgefäße, teils in unterschiedlichen Armstellungen, können zeigen, ob der Blutfluss durch bestimmte Positionen beeinträchtigt wird (z.B. Abdrücken der Arterie nachweisbar). Eine Magnetresonanzangiographie (MRA) oder Computertomographie (CT) mit Kontrastmittel kann die Engstelle dreidimensional abbilden und eventuelle Gefäßschäden (wie Aneurysmen oder Verschlüsse) aufdecken. Gerade beim Verdacht auf venöses oder arterielles TOS ist eine Gefäßdarstellung in unterschiedlichen Armhaltungen oft sehr aufschlussreich.

Ergänzend können neurophysiologische Tests gemacht werden: Eine Elektroneurografie (ENG) bzw. Elektromyografie (EMG) prüft die Nervenleitgeschwindigkeit und Muskelfunktion, um festzustellen, ob und wo Nerven geschädigt sind. Diese Tests helfen, andere neurologische Ursachen (z.B. Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule oder Karpaltunnelsyndrom) abzugrenzen und zu bestätigen, dass tatsächlich eine Reizung der Nerven im Auslassbereich vorliegt.

Entscheidend ist das Gesamtbild: Die Kombination aus typischen Symptomen, auffälligen klinischen Tests und passenden Bildgebungsbefunden untermauert die TOS-Diagnose. Manchmal ist es notwendig, andere Fachbereiche hinzuzuziehen – etwa Neurolog:innen, um ähnliche Krankheitsbilder auszuschließen. Ist die Diagnose Thoracic Outlet Syndrom gesichert, kann im nächsten Schritt ein geeignetes Therapiekonzept erstellt werden.

Behandlungsmöglichkeiten: Konservativ oder operativ?

Die Therapie des Thoracic Outlet Syndroms richtet sich nach der Art des TOS (neurogen vs. vaskulär), der Schwere der Symptome und den individuellen Befunden (z.B. Nachweis von Gefäßveränderungen). Grundsätzlich steht am Anfang meist ein konservativer Behandlungsversuch, bevor eine Operation erwogen wird – außer es liegen kritische Gefäßkomplikationen vor, die eine sofortige chirurgische Entlastung erfordern. Die wichtigsten Therapiebausteine sind:

  • Physiotherapie und Haltungsschulung: Bei neurogenem TOS ist die konservative Therapie Mittel der ersten Wahl. Gezielte physikalische Therapie (Krankengymnastik) kann durch Dehnungs-, Kräftigungs- und Haltungsübungen den Brustkorb weiten und Platz für Nerven und Gefäße schaffen. Zum Beispiel werden die Muskulatur im Schultergürtel gestärkt und Haltungskorrekturen geübt, sodass die Schultern nach hinten unten gebracht werden und der costoclaviculäre Raum (zwischen erster Rippe und Schlüsselbein) entlastet wird. Auch Entspannungsübungen und Ergotherapie zur Anpassung von Alltagsbewegungen können helfen. Wichtig ist, dass solche Übungen von spezialisiertem Personal angeleitet werden – unsachgemäße oder übertriebene Dehnübungen könnten die Beschwerden sonst verschlimmern. Die Erfolge stellen sich nicht über Nacht ein: In der Regel wird über mehrere Monate (3–6 Monate) therapiert, in denen sich die Symptome bei vielen Patient:innen deutlich bessern können.
  • Medikamentöse Unterstützung: Begleitend können Schmerzmittel (z.B. NSAR wie Ibuprofen oder Paracetamol) eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern. Bei starken muskulären Verspannungen helfen ggf. auch Muskelrelaxantien kurzfristig. Im Falle eines venösen TOS mit Thrombose werden Gerinnungshemmer (Blutverdünner) und/oder Thrombolytika (Medikamente, die Gerinnsel auflösen) verabreicht. Dadurch soll der Blutfluss wiederhergestellt und das Risiko einer Lungenembolie reduziert werden. Bei Bedarf kommen auch interventionelle Maßnahmen zum Einsatz, z.B. ein Katheter, über den ein Gerinnsel gezielt aufgelöst oder abgesaugt wird. Erst nachdem der akute Gefäßverschluss behoben ist, wird eine definitive Entlastungs-Operation geplant. Bei arteriellem TOS können ähnliche Schritte notwendig sein (Lyse von Blutgerinnseln via Katheter, temporäre Blutverdünnung).
  • Operative Dekompression: Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend helfen oder Gefäßkomplikationen vorliegen, kommt eine Operation in Betracht. Nur rund 10–20% der TOS-Patienten müssen letztlich operiert werden – diese jedoch vor allem bei venösen und arteriellen Formen, wo die chirurgische Behandlung als sehr effektiv gilt. Ziel des Eingriffs ist es, die Quelle der Kompression zu beseitigen und den Engpass dauerhaft zu erweitern. In der Regel bedeutet das: Entfernung der ersten Rippe (und falls vorhanden der Halsrippe) sowie Lösung bzw. Durchtrennung von engen Muskeln oder Bindegewebssträngen, die die Nerven-Gefäß-Struktur einengen. Durch diese Dekompressionsoperation schafft man mehr Platz im Thoracic Outlet, sodass Nerven und Gefäße frei liegen und nicht mehr abgeklemmt werden. Bei Bedarf werden auch Gefäßrekonstruktionen durchgeführt, z.B. wenn eine Arterie durch lange Kompression geschädigt oder verengt ist. Die Operation ist technisch anspruchsvoll und sollte von erfahrenen Thoraxchirurgen durchgeführt werden, da wichtige Strukturen im engen Raum geschont werden müssen.

Klassische Operationsverfahren beim TOS waren lange Zeit der transaxilläre Zugang (Schnitt in der Achselhöhle) oder der supraklavikuläre Zugang (Schnitt oberhalb des Schlüsselbeins). Darüber kann der Chirurg die erste Rippe freilegen und entfernen. Diese offenen Verfahren sind wirksam, erfordern aber relativ große Schnitte und das Durchtrennen von Muskel- und Gewebe, was zu postoperativen Schmerzen und Narben führen kann. In den letzten Jahren hat sich daher immer mehr die minimalinvasive thoraxchirurgische Technik etabliert: die video-assistierte Thorakoskopie (VATS). Dabei werden die Strukturen über den Brustkorb endoskopisch operiert. In der DayKlinik Berlin setzen wir speziell auf die uniportale VATS-Methode, also einen Eingriff durch nur eine kleine Inzision mit Kamerahilfe. Dieses Verfahren und seine Vorteile stellen wir im nächsten Abschnitt ausführlich vor.

Vorteile der Uniportal-VATS Technik bei TOS

Die Video-assistierte Thorakoskopie (VATS) bezeichnet eine Schlüsselloch-Chirurgie im Brustkorb: Anstelle eines großen Schnitts öffnet der Chirurg nur minimal die Brustwand und führt eine winzige Videokamera sowie Instrumente ein, um im Inneren zu operieren. Uniportal bedeutet, dass nur ein einziger Zugang (Port) genutzt wird – meist ein ca. 3–4 cm langer Schnitt zwischen den Rippen in der seitlichen Brustkorbwand. Für Patient:innen mit Thoracic Outlet Syndrom bietet dieses moderne Verfahren eine Reihe von Vorteilen gegenüber konventionellen offenen Operationen:

  • Schonung des Gewebes: Durch den Verzicht auf große Schnitte und das Spreizen von Rippen bleibt die umgebende Muskulatur weitgehend intakt. Es müssen keine großen Muskeln durchtrennt werden, wie es etwa bei einem Zugang über die Halsgrube oder Achsel notwendig wäre. Dies führt zu weniger postoperativen Schmerzen und einer schnelleren Erholung. Außerdem verringert sich das Risiko, Nerven oder Gefäße im Bereich der Thoraxwand zu verletzen oder zu irritieren.
  • Vergrößerte Sicht und Präzision: Über die Kamera hat der/die Chirurg:in eine vergrößerte, gut ausgeleuchtete Sicht auf die anatomischen Strukturen. Insbesondere der Bereich der ersten Rippe und das Gefäß-Nerven-Bündel können in hoher Auflösung betrachtet werden. Diese verbesserte Darstellung ermöglicht es, feine Strukturen wie Nerven besser darzustellen und zu schonen. Auch versteckte Abschnitte der ersten Rippe, besonders nach hinten Richtung Wirbelsäule, lassen sich mit VATS gut erreichen und entfernen. So wird das Risiko minimiert, dass Rippenreste verbleiben, welche später erneut Probleme machen könnten.
  • Kleinere Narbe und kosmetischer Vorteil: Der einzige Hautschnitt kann meist unauffällig an der seitlichen Brustkorbwand oder im Achselbereich platziert werden. Insbesondere bei jungen Patient:innen und Frauen ist das kosmetisch vorteilhaft, da nur eine kleine Narbe zurückbleibt, oft verborgen in der natürlichen Hautfalte der Achsel. Im Vergleich dazu sind Narben oberhalb des Schlüsselbeins oder in der Achsel bei offenen Verfahren deutlich sichtbarer. Viele Patient:innen schätzen diesen ästhetischen Benefit.
  • Schnellere Erholung und kürzerer Aufenthalt: Dank der minimalinvasiven Vorgehensweise erholen sich Patient:innen in der Regel schneller. Studien haben gezeigt, dass Patient:innen nach VATS-Ersterippenresektion oft innerhalb von 2–3 Tagen das Krankenhaus verlassen können – teils sogar früher, je nach individuellem Verlauf. In erfahrenen Einrichtungen wie der VenaZiel DayKlinik Berlin kann der Eingriff sorgfältig geplant und durchgeführt werden, sodass in geeigneten Fällen ein ambulantes Operieren möglich ist. Das heißt, Patient:innen kommen am Operationstag in die Klinik und können wenige Stunden nach dem Eingriff – sobald sie ausreichend wach und schmerzfrei sind – wieder nach Hause gehen. (Voraussetzung ist natürlich, dass medizinisch alles stabil ist und jemand die erste Nacht zur Unterstützung zu Hause anwesend ist.)
  • Hohe Erfolgsraten: Die minimalinvasive Technik steht der offenen Operation in der Effektivität nicht nach. Im Gegenteil, durch bessere Einsicht und vollständige Entfernung der komprimierenden Strukturen werden exzellente Ergebnisse erzielt. Die Literatur berichtet von hohen Erfolgsquoten der operativen TOS-Therapie: Bei Gefäß-TOS sind in über 90% der Fälle die Symptome nach der Operation beseitigt. Bei neurogenem TOS, das oft schwieriger zu objektivieren ist, zeigen klinische Erfahrungen Verbesserungsraten von ca. 80% und mehr. Die VATS-Technik trägt durch ihr präzises Vorgehen dazu bei, diese guten Ergebnisse mit weniger Trauma zu erreichen. So fand eine Studie mit VATS-Patientinnen, dass 9 von 10 Patient:innen eine komplette Auflösung ihrer Hauptsymptome hatten.

Zusammengefasst bietet die uniportale VATS in erfahrener Hand eine schonende und zugleich wirksame Methode, um das Thoracic Outlet Syndrom operativ zu behandeln. Im nächsten Abschnitt erläutern wir, wie ein solcher Eingriff typischerweise abläuft.

Ablauf des Eingriffs: Uniportale VATS-Dekompression

Vorbereitung: Am Operationstag wird die Patientin/der Patient in der Klinik aufgenommen (in der DayKlinik meist am Morgen des OP-Tages). Nach der Begrüßung durch das Team und finalen Aufklärungsgesprächen (durch Operateur:in und Anästhesie) erfolgt die Vorbereitung im OP. Die Operation findet unter Vollnarkose statt, damit der Brustkorb ruhig gestellt und ein einseitiges Belüften der Lungen ermöglicht werden kann (der betroffene Lungenflügel wird vorübergehend entlüftet, um den Zugang zum Brustkorb zu erleichtern). Zusätzlich wird häufig schon vorab ein örtliches Betäubungsverfahren wie ein Serratus-Block oder eine Interkostalnervenblockade durchgeführt, um die postoperative Schmerzempfindung zu reduzieren.

Lagerung und Schnittführung: Die Patientin/der Patient wird in Seitenlage positioniert – bei einem rechten TOS also auf die linke Seite gelagert. Der Arm der zu operierenden Seite wird schonend nach oben bzw. vorne gelagert, um den seitlichen Brustkorb freizulegen. Der Chirurg macht dann einen kleinen Hautschnitt (ca. 3 cm), typischerweise im Bereich der mittleren Axillarlinie im 4. oder 5. Zwischenrippenraum (seitliche Brustkorbwand, etwa in Höhe der Achsel). Dieser Schnitt wird als Zugang für Kamera und Instrumente genutzt. Durch vorsichtiges Spreizen (ohne harte Metallspreizer – meist nutzt man einen weichen Wundspreizer) wird ein Portal geschaffen. In unserem spezialisierten Setting verwenden wir eine winzige HD-Kamera mit Beleuchtung, die ein klares Bild aus dem Inneren des Brustkorbs liefert.

Operation im Brustkorb: Zunächst wird die Lunge zur Seite gehalten bzw. kollabiert, damit der obere Brustkorbbereich einsehbar wird. Der Chirurg identifiziert die erste Rippe von innen. Das Brustfell (Pleura) über der Rippe wird vorsichtig eröffnet und die umgebenden Gewebe (Muskelnansätze, Bänder) werden vom Rippenknochen abgelöst. Wichtig ist hierbei die genaue Orientierung: Vor dem Rippenkopf (Richtung Hals) verlaufen die Nerven und Gefäße, die ja geschont werden müssen. Durch die hervorragende Sicht lassen sich der Plexus und die Arterie/Vene genau darstellen und behutsam mit Spezialinstrumenten zur Seite halten. Eventuell verdickte Bindegewebsstränge oder hypertrophe Skalenusmuskeln, die den Plexus einengen, werden an dieser Stelle direkt durchtrennt, um die Nerven zu befreien.

Nun wird die 1. Rippe in ganzer Länge freipräpariert. Häufig beginnt man am vorderen Abschnitt (bei der Verbindung zum Brustbein bzw. Knorpel) und arbeitet sich nach hinten zum Wirbelansatz vor. Die Rippe wird mit einer speziellen endoskopischen Knochenzange an zwei Stellen durchtrennt. Zunächst trennt man sie vom Brustbeinansatz, dann weiter hinten nahe der Wirbelsäule. So kann das dazwischen liegende Rippenstück, das den Engpass verursacht, vollständig entfernt werden – oft in mehreren kleineren Stücken (häppchenweise), da die gesamte Rippe am Stück schwer durch den kleinen Schnitt zu bergen ist. Wichtig ist, auch alle Reste von Knochen und Periost (Knochenhaut) zu entfernen, um sicherzustellen, dass nichts nachwächst oder verbliebenes Gewebe weiterhin drückt. Falls eine Halsrippe vorhanden war, wird natürlich auch diese mit entfernt.

Während des gesamten Eingriffs achtet das Team sorgfältig darauf, keine Nerven oder Gefäße zu verletzen. Das erweiterte Kamerabild hilft, den Neurovaskulären Strang deutlich zu sehen und zu schützen. Sollte ein Gefäß Schaden genommen haben, stehen gefäßchirurgische Techniken bereit (in aller Regel bleibt dies aber aus, da das Verfahren bei guten Sichtverhältnissen sehr sicher ist).

Nachdem die Dekompression durchgeführt ist – die erste Rippe also draußen und eventuelle Narbenstränge durchtrennt sind – wird eine abschließende Kontrolle durchgeführt. Der Chirurg prüft, ob alle möglicherweise einengenden Strukturen beseitigt wurden und ob keine Blutung besteht. In den meisten Fällen wird ein dünner Drainageschlauch (Thoraxdrain) durch den gleichen Schnitt oder separat durch einen zweiten minimalen Hautstich eingelegt. Dieser stellt sicher, dass Luft und Wundflüssigkeit aus dem Brustkorb nach außen abgeleitet werden und sich die Lunge wieder vollständig entfalten kann. Dann wird das kleine Zugangsportal mit wenigen Stichen vernäht (intradermal, also unter der Haut, für ein schönes kosmetisches Ergebnis).

Aufwachphase: Die Narkose wird beendet, und die Patientin/der Patient kommt in den Aufwachraum. Dort werden die Vitalparameter überwacht. Meist verspüren die Operierten durch die vorbeugende regionale Betäubung nur geringe Schmerzen direkt nach dem Eingriff. Sollte dennoch etwas wehtun, stehen Schmerzmittel zur Verfügung.

Ambulant oder stationär?: In der VenaZiel DayKlinik Berlin wird der Eingriff so geplant, dass eine ambulante Nachbetreuung möglich ist. Das bedeutet, wenn der Allgemeinzustand stabil ist, keine Drainage mehr erforderlich ist oder diese spätestens am nächsten Tag entfernt werden kann und häusliche Betreuung gesichert ist, darf der/die Patient:in am selben Tag abends wieder nach Hause. Andernfalls wird eine kurze stationäre Überwachung (meist 1–2 Tage) empfohlen, insbesondere wenn beispielsweise die Drainage noch auf minimale Restförderung belassen wird oder wenn Vorerkrankungen vorliegen, die eine Beobachtung nötig machen. In jedem Fall ist die Aufenthaltsdauer aber deutlich kürzer als bei traditionellen offenen Operationen – dank minimalinvasiver Technik und bewährtem ambulanten Versorgungskonzept.

Nachsorge und Rehabilitation

Die Nachbehandlung nach einer uniportalen VATS-Dekompression ist darauf ausgerichtet, die Heilung zu fördern und ein optimales funktionelles Ergebnis zu sichern. Bereits kurz nach dem Eingriff – sofern die Schmerzverhältnisse es zulassen – wird die/der Patient:in ermuntert, vorsichtig aufzustehen und den Arm zu bewegen. Eine zu lange Schonung ist nicht nötig; im Gegenteil, frühzeitige Mobilisierung beugt Komplikationen wie Thrombosen vor und unterstützt die Lungenfunktion. Die eingesetzte Thoraxdrainage wird üblicherweise innerhalb der ersten 24 Stunden entfernt (häufig bereits am nächsten Morgen nach der OP), sobald kein nennenswertes Luftleck und nur geringe Wundflüssigkeit mehr nachläuft. Nach Entfernung der Drainage sind keine besonderen Bewegungseinschränkungen mehr erforderlich – die meisten Patient:innen dürfen nach etwa 2 Wochen alle Bewegungen wieder voll durchführen.

In der Regel erhalten die Operierten für einige Tage Schmerzmedikamente (Tabletten) mit nach Hause, um den Heilungsprozess so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Schmerzen nach einer VATS sind meist moderat und klingen innerhalb von ein bis zwei Wochen deutlich ab. Wichtig ist, dass Schmerzfreiheit besteht, damit die Physiotherapie effektiv durchgeführt werden kann. Denn wie nach jeder Dekompressions-OP gehört eine gezielte Nachbehandlung mit Krankengymnastik zum Programm. Oft wird schon im Krankenhaus oder ambulanten OP-Zentrum mit Atemübungen und leichten Armbewegungsübungen begonnen.

In der Physiotherapie nach der Entlassung liegt der Fokus darauf, Narbengewebe geschmeidig zu halten, die Schulterbeweglichkeit zu erhalten und vor allem an der Körperhaltung und Muskelbalance weiter zu arbeiten. Die Ursache (z.B. schlechte Haltung, Muskelungleichgewicht) soll ja beseitigt bleiben. Außerdem lernen Patient:innen ergonomische Tricks für den Alltag, um den Schultergürtel zu entlasten. Kontrolltermine beim Thoraxchirurgen werden typischerweise nach ca. 2 Wochen (Wundkontrolle, Fäden sind meist selbstauflösend) sowie nach 4–6 Wochen (Abschlusskontrolle, ggf. Röntgen) vereinbart.

Viele Betroffene sind überrascht, wie rasch sie nach dem minimalinvasiven Eingriff wieder fit sind. Berufliche Tätigkeiten können – je nach Beruf – oft innerhalb einiger Wochen wieder aufgenommen werden; bei Bürotätigkeit evtl. schon nach 2 Wochen, bei schwerer körperlicher Arbeit eher nach 4–6 Wochen in Absprache mit dem Arzt. Sport: Leichte Aktivitäten wie Spazierengehen sind praktisch sofort möglich. Mit intensiverem Training (Fitnessstudio, Schwimmen etc.) sollte gewartet werden, bis die Wundheilung abgeschlossen und vom Arzt grünes Licht gegeben ist (meist ca. 4 Wochen).

Insgesamt profitieren Patient:innen enorm von der ambulanten, schonenden Vorgehensweise: Sie können sich in vertrauter Umgebung zuhause erholen, haben weniger Schmerzen und sind schneller wieder im Alltag integriert. Natürlich steht das Team der VenaZiel DayKlinik für Nachfragen oder bei auftretenden Problemen jederzeit bereit – die Nachsorge ist strukturiert und patientennah organisiert. Ein weiterer Pluspunkt der ambulanten Versorgung ist die geringere Gefahr einer Krankenhausinfektion und die Entlastung des Patienten durch das Gefühl, die Genesung selbst aktiv mitzugestalten.

Prognose: Aussichten für TOS-Patient:innen

Die Prognose des Thoracic Outlet Syndroms hängt davon ab, welcher Typ vorliegt und wie konsequent die Behandlung erfolgt. Neurogenes TOS kann in vielen Fällen durch konservative Maßnahmen deutlich gebessert werden – Studien zeigen, dass etwa 30–40% der Patient:innen allein durch Physiotherapie & Co. eine vollständige oder zumindest deutliche Beschwerdelinderung erreichen. In schwereren Fällen, wo die konservative Therapie nicht greift, bringt die Operation bei einem Großteil die gewünschte Entlastung: Rund 80% der operierten nTOS-Patient:innen berichten von anhaltender Symptomfreiheit oder markanter Verbesserung. Wichtig zu wissen ist, dass Nerven Zeit brauchen, um sich von einer langen Kompression zu erholen. Das Kribbeln oder Taubheitsgefühl kann also nicht immer sofort nach der OP verschwinden, sondern bildet sich manchmal über Wochen schrittweise zurück, wenn der Nerv sich regeneriert. Eine frühzeitige Operation, bevor es zu irreversiblen Nervenschäden kommt, hat hier bessere Erfolgschancen.

Bei venösem TOS ist die Prognose nach erfolgter Dekompression sehr gut. Nachdem das eingeengte Venensegment entlastet und ggf. von Gerinnseln befreit wurde, ist in über 90% der Fälle eine vollständige Wiederherstellung der normalen Durchblutung und Symptomfreiheit zu erreichen. Die Operierten müssen allerdings manchmal für eine gewisse Zeit (oder dauerhaft, je nach Gefäßstatus) Blutverdünner weiter einnehmen, um neuen Thrombosen vorzubeugen.

Auch das arterielle TOS lässt sich durch die Entfernung der knöchernen Engstelle (erste Rippe/Halsrippe) und eventuelle Gefäßreparaturen in den meisten Fällen kurieren. Hier ist die Operation praktisch immer angezeigt, da unbehandelt das Risiko für ernsthafte Gefäßprobleme besteht. Nach erfolgreicher OP berichten die allermeisten Patient:innen von deutlich wärmerer, kräftiger durchbluteter Hand und Verschwinden der Schmerzen.

Komplikationen der Operation sind insgesamt selten. Wie bei jedem Eingriff können Nachblutungen (in unter 2% der Fälle) oder Infektionen auftreten, diese sind aber heutzutage dank moderner Techniken und Prophylaxe sehr unwahrscheinlich. Nervenverletzungen durch die OP sind ebenfalls selten; das größte Risiko besteht beim transaxillären Zugang für den langen Brustnerv, was bei der VATS-Methode deutlich geringer ist. Auch Rezidive – also ein Wiederauftreten des TOS – sind möglich, jedoch meist die Folge unvollständiger Dekompression (z.B. verbleibende Rippenfragmente). In geübten Händen und mit der gründlichen Sicht via Thorakoskopie ist dieses Risiko minimiert. Sollte dennoch Jahre später eine Vernarbung erneut Beschwerden verursachen, kann manchmal ein erneuter minimalinvasiver Eingriff erwogen werden.

Zusammengefasst stehen die Chancen gut, dass Patient:innen nach der Behandlung – insbesondere nach einer erfolgreichen uniportalen VATS-Dekompressionwieder ein beschwerdefreies Leben führen können. Viele berichten, endlich ihren Arm wieder frei bewegen zu können, ohne Schmerzen oder Taubheitsgefühl, was eine enorme Steigerung der Lebensqualität bedeutet. Wichtig ist die anschließende Eigenverantwortung: gute Haltung, regelmäßige Schulterübungen und das Meiden extremer Über-Kopf-Belastungen können dazu beitragen, dass die Beschwerden nicht zurückkehren.

Warum VenaZiel DayKlinik Berlin? – Ihre Vorteile in unserer Thoraxchirurgie

Für Patientinnen und Patienten mit Thoracic Outlet Syndrom in Berlin und Umgebung ist die VenaZiel DayKlinik eine hervorragende Anlaufstelle. Unsere Einrichtung steht für ambulante Hochleistungsmedizin auf Klinikniveau. Doch was bedeutet das konkret für Sie?

Spezialisierung und Erfahrung: Unter der Leitung von Dr. med. Hamidreza Mahoozi – Facharzt für Thoraxchirurgie mit über 20 Jahren Erfahrung – hat sich unser Team auf minimalinvasive Eingriffe im Brustkorb spezialisiert. Wir sind mit den besonderen Herausforderungen des TOS vertraut und führen die Ersterippen-Resektion via uniportal VATS routiniert durch. Als Pionier der Ambulantisierung chirurgischer Leistungen in Deutschland legt Dr. Mahoozi besonderen Wert darauf, neue Techniken zum Wohle der Patient:innen einzusetzen. Das bedeutet für Sie: höchste fachliche Kompetenz gepaart mit modernsten OP-Methoden.

Ambulante OP-Zentrum der Spitzenklasse: Unsere DayKlinik in Berlin-Mitte vereint modernste medizintechnische Ausstattung (Operationssäle der Klasse 1B) mit digital optimierten Prozessen. Eingriffe, die früher zwangsläufig mit einer stationären Aufnahme verbunden waren, können wir heute ambulant durchführen – ohne Abstriche bei der Sicherheit. Die gesamte Patientenreise ist digital unterstützt und dennoch persönlich: von der Terminvergabe, über Voruntersuchungen bis zur strukturierten Nachsorge setzen wir auf Effizienz, damit mehr Zeit für Sie als Mensch bleibt. Kurze Wege, individuelle Zeitfenster und klare Prozesse sorgen dafür, dass Sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen.

Interdisziplinäres Konzept: Das Thoracic Outlet Syndrom liegt an der Schnittstelle von Gefäßmedizin und Nervenchirurgie. Bei VenaZiel ist interdisziplinäre Betreuung selbstverständlich. Als Vein Center und Thoraxchirurgie stellen wir sicher, dass Gefäßchirurgen, Radiologen und Physiotherapeuten eng zusammenarbeiten. Sollte z.B. vor der OP eine Katheterbehandlung zur Thrombusauflösung nötig sein, organisieren wir diese mit unseren Partnern nahtlos. Auch die Zusammenarbeit mit Neurolog:innen und Schmerztherapeut:innen gehört zu unserem Netzwerk, um für jeden Patienten die optimale Therapie zu planen.

Menschlich und individuell: Trotz High-Tech und Digitalisierung steht bei uns der Mensch im Mittelpunkt. Wir nehmen uns Zeit für Ihre Sorgen und Fragen – sei es beim ersten Gespräch, der Entscheidung für oder gegen eine OP, oder in der Nachbetreuung. Ambulant heißt nicht anonym: Im Gegenteil, persönliche Betreuung und freundliche Atmosphäre sind uns sehr wichtig. Viele Patient:innen schätzen, dass sie in unserer DayKlinik nicht in der Hektik einer Großklinik untergehen, sondern ein ruhiges Umfeld vorfinden, in dem sie vertrauensvoll betreut werden.

Kurze Erholungszeit – in gewohnter Umgebung: Die Möglichkeit, am selben Tag nach einer TOS-Operation wieder nach Hause zu dürfen, empfinden viele als großen Vorteil. Kein Krankenhausbett in der Nacht, sondern das eigene Zuhause – das fördert das Wohlbefinden. Selbstverständlich bekommen Sie ausführliche Anweisungen und eine direkte Notfallnummer mit, falls nach der Entlassung etwas sein sollte. In unserer Nachsorge kombinieren wir digitale Elemente (z.B. Telemedizin: Video-Nachkontrollen, digitale Befundübermittlung) mit klassischen Kontrollterminen. So bleiben Sie eng mit uns in Kontakt, ohne unnötige Wege.

Innovationsgeist: VenaZiel steht für den Anspruch, die ambulante Versorgung in Deutschland neu zu denken. Wir bringen Klinikstandard ins Stadtzentrum – d.h. Top-Medizin ohne lange Wartezeiten oder Bürokratie. Unser Zentrum ist einzigartig in Berlin, weil es verschiedenste Disziplinen unter einem Dach anbietet und dabei konsequent auf moderne Technik setzt. Für Sie als Patient:in bedeutet das eine Behandlung auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft, die sich gleichzeitig an Ihren Bedürfnissen orientiert.

Zusammenfassung: Die Behandlung des Thoracic Outlet Syndroms, insbesondere die anspruchsvolle Dekompressionsoperation, gehört in erfahrene Hände. In der VenaZiel DayKlinik Berlin erhalten Sie diese Expertise – minimalinvasiv und ambulant, in einer Einrichtung, die sich durch Qualität, Innovation und Menschlichkeit auszeichnet. Profitieren Sie von weniger Belastung, schnellerer Genesung und einer umfassenden Betreuung vor Ort. Gerne beraten wir Sie persönlich zu Ihrem Krankheitsbild TOS und den möglichen Therapiewegen. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir sind für Sie da, damit Sie bald wieder frei durchatmen und zupacken können!

 

Quellen und weiterführende Literatur

  1. Peek J. et al. Outcome of Surgical Treatment for Thoracic Outlet Syndrome: Systematic Review and Meta-Analysis. Ann Vasc Surg. 2017;40:303-326. (Chirurgische Ergebnisse bei TOS)
  2. George RS et al. Totally Endoscopic (VATS) First Rib Resection for Thoracic Outlet Syndrome. Ann Thorac Surg. 2017;103(1):241-245. (Studie: endoskopische Entfernung der ersten Rippe, Vorteile der VATS)
  3. Macía I et al. Uniportal Robotic-assisted Thoracoscopic Surgery: Resection of the First Rib. Ann Cardiothorac Surg. 2023;12(1):112-114. (Fallbericht: weltweit erste uniportale Roboter-gestützte Rippenresektion, Kommentar zu VATS-Vorteilen)
  4. Klinikum Esslingen. Das Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) – Patienteninformation. 2025. (Ursachen, Formen und Diagnostik des TOS übersichtlich erklärt)
  5. Ev. Klinikum Bethel (Bielefeld). Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) – Infos der Thoraxchirurgie. 2023. (Erklärung zu Operationstechnik und Erfolgsraten, minimalinvasive Vorgehensweise)
  6. StatPearls (NIH). Anatomy, Thorax, Cervical Rib. Last Update: Jul 2023. (Hintergrund zur Halsrippe, Häufigkeit und Auswirkungen auf Nerven/Gefäße)
  7. Monitor Versorgungsforschung. Neues ambulantes OP-Zentrum in Berlin eröffnet: VenaZiel bringt Klinikniveau ins Stadtzentrum. 27.05.2025 (Artikel über die VenaZiel DayKlinik Berlin und ihr ambulantes Konzept)
  8. Wikipedia (de). Thoracic-outlet-Syndrom. (Allgemeine Hintergrundinformationen zum TOS).