Leistenbruch (Inguinalhernie): Ursachen, Symptome und moderne Behandlung mit der TAPP-Methode

Was ist ein Leistenbruch? Ein Leistenbruch, medizinisch Inguinalhernie, ist ein Vorfall von Gewebe durch eine Schwachstelle in der Bauchwand im Bereich der Leiste. Es handelt sich dabei um die häufigste Form aller Bauchwandbrüche – insbesondere bei Männern. Typisch ist eine sichtbare oder tastbare Vorwölbung in der Leistengegend, häufig begleitet von Schmerzen oder Druckgefühl.

„Minimalinvasive Operation eines Leistenbruchs im Hernienzentrum Berlin-Mitte“

Medizinisch geprüft von:

Dr. Hamidreza Mahoozi, FEBTS, FCCP

Erstveröffentlichung:

April 17, 2025

Aktualisiert:

April 23, 2025

Ein unbehandelter Leistenbruch kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, etwa zur Einklemmung von Darmanteilen. Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie entscheidend. Im Hernienzentrum Berlin bei VenaZiel bieten wir modernste minimalinvasive Behandlungen, insbesondere die TAPP-Methode, an.

Anatomie der Leistenregion: Warum entsteht ein Bruch?

Die Leiste ist ein natürlicher Schwachpunkt in der Bauchwand. Dort tritt bei Männern der Samenstrang und bei Frauen das Mutterband aus dem Bauchraum. Durch diesen anatomischen Kanal, den Leistenkanal (Canalis inguinalis), kann Gewebe nach außen dringen. Dies passiert, wenn die Wand schwächer wird.

Formen des Leistenbruchs

Indirekter Bruch

    • Verläuft entlang des Leistenkanals
    • Meist angeboren oder tritt bei jungen Männern auf

Direkter Bruch

    • Dringt direkt durch die hintere Bauchwand
    • Häufig bei älteren Männern

Femoralhernie

    • Verläuft unterhalb des Leistenbandes
    • Tritt häufiger bei Frauen auf

Hinweis: Ein Leistenbruch kann einseitig oder beidseitig auftreten.

Ursachen und Risikofaktoren

Ein Leistenbruch entsteht, wenn der Druck im Bauchraum höher ist als die Stabilität der Bauchwand – z. B. durch:

  • Angeborene Bindegewebsschwäche
  • Chronischer Husten, Asthma, COPD
  • Schweres Heben oder Tragen
  • Verstopfung mit starkem Pressen
  • Übergewicht
  • Voroperationen
  • Schwangerschaft (seltener bei Frauen)

Symptome eines Leistenbruchs

Nicht jeder Leistenbruch verursacht sofort Schmerzen – aber es gibt typische Hinweise:

  • Sicht- oder tastbare Vorwölbung in der Leistengegend
  • Ziehen oder Brennen beim Husten, Heben oder Pressen
  • Schmerzen bei körperlicher Aktivität
  • Druckgefühl oder Fremdkörpergefühl
  • Bei Männern: Schwellung bis in den Hodensack

Bei Komplikationen wie Einklemmung (Inkarzeration) können Symptome plötzlich stark zunehmen:

  • Starke Schmerzen
  • Rötung und Verhärtung
  • Übelkeit, Erbrechen, Fieber
  • Kein Rückdrücken der Vorwölbung mehr möglich → Notfall!

Diagnostik im Hernienzentrum Berlin

Unsere erfahrenen Fachärzte führen eine gründliche Untersuchung durch:

  1. Anamnese: Beschwerden, Belastung, familiäre Vorbelastung
  2. Körperliche Untersuchung: Im Stehen und Liegen, Hustenmanöver
  3. Ultraschall: Sicherer Nachweis des Bruchsacks, Bruchinhalts und Dynamik
  4. MRT / CT: Bei komplexen oder mehrfach operierten Patienten

Therapieoptionen – Wann muss operiert werden?

Ein Leistenbruch heilt nicht von allein. Die einzige nachhaltige Lösung ist eine Operation – bei uns idealerweise minimalinvasiv.

Operationsindikation:

  • Beschwerden (Schmerzen, Druckgefühl)
  • Zunehmende Bruchgröße
  • Beidseitiger Bruch
  • Einklemmungsgefahr
  • Einschränkungen im Beruf oder Sport

TAPP: Die moderne, schonende Operationstechnik

Die TAPP-Methode ist eine minimalinvasive Technik. Sie wird auch als „Schlüsselloch“-Technik bezeichnet. Diese Methode ist eine der besten zur Behandlung von Leistenbrüchen weltweit.

Vorteile der TAPP-Methode:

  • Minimalinvasiv: Kleine Schnitte und nur geringes Gewebetrauma
  • Weniger Schmerzen: Geringere Schmerzintensität nach der Operation
  • Schnelle Erholung: Rückkehr in den Alltag oft schon nach wenigen Tagen
  • Beidseitige Brüche behandelbar: Beide Leisten können in einem einzigen Eingriff versorgt werden
  • Netzimplantat von innen: Sorgt für eine flächendeckende und stabile Verstärkung der Bauchwand
  • Sehr geringe Rezidivrate: Rückfallquote liegt bei erfahrenen Operateuren unter 1–2 %

Ablauf der TAPP-OP:

  1. 3 kleine Schnitte in der Bauchdecke
  2. Einführen einer Kamera & OP-Instrumente
  3. Darstellung des Leistenkanals & Rückverlagerung des Bruchsacks
  4. Einlage eines speziellen Kunststoffnetzes (meist 10×15 cm)
  5. Verschluss des Bauchfells & Hautnähte

 

Weitere OP-Methoden im Vergleich

TAPP (Transabdominelle präperitoneale Plastik)

    • Technik: Laparoskopisch
    • Vorteil: Schonende Methode, beidseitige Versorgung möglich, schnelle Erholung
    • Nachteil: Erfordert viel operative Erfahrung

TEP (Totale extraperitoneale Plastik)

    • Technik: Laparoskopisch
    • Vorteil: Kein Eintritt in die Bauchhöhle
    • Nachteil: Technisch komplex bei vorherigen Operationen im Leistenbereich

Lichtenstein-Methode

    • Technik: Offene Operation mit Netz
    • Vorteil: Bewährter Standard, besonders bei älteren Patienten
    • Nachteil: Größere Wunde, häufigere Schmerzen nach der OP

Shouldice-Methode

    • Technik: Offene Operation ohne Netz
    • Vorteil: Geeignet für junge Patienten mit kleinem Bruch
    • Nachteil: Höheres Risiko für ein Wiederauftreten des Bruchs (Rezidiv)

 

Nach der OP: Was sollten Patient:innen beachten?

  • Aufenthalt: ambulant oder 1 Nacht stationär
  • Bewegung: sofort möglich, frühe Mobilisation empfohlen
  • Schmerzen: gering, mit leichten Schmerzmitteln behandelbar
  • Sport/Belastung: nach 2–3 Wochen leichte Aktivität, nach 4–6 Wochen Sport
  • Kontrolltermin: nach 7–10 Tagen im Hernienzentrum

Risiken eines unbehandelten Leistenbruchs

Ein nicht operierter Leistenbruch birgt langfristig Gefahren:

  • Einklemmung von Darm (Inkarzeration)
  • Absterben von Gewebe (Nekrose)
  • Darmverschluss
  • Chronische Leistenschmerzen
  • Reduzierte Lebensqualität

Fazit: Ihr Zentrum für Leistenbruch Chirurgie in Berlin

Der Leistenbruch ist eine häufige, aber sehr gut behandelbare Erkrankung. Mit der TAPP-Methode steht uns eine moderne, sichere und besonders schonende Operationstechnik zur Verfügung.

Im Hernienzentrum Berlin bei VenaZiel profitieren Sie von:

  • Spezialisierung auf Hernienchirurgie
  • Minimalinvasiven Techniken wie TAPP und TEP
  • Modernen OP-Räumen & zertifizierten Implantaten
  • Persönlicher Betreuung & schneller Terminvergabe

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Unsere spezialisierten Fachärzte beraten Sie persönlich und finden gemeinsam mit Ihnen die optimale Behandlungsstrategie.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen

1. Was ist ein Leistenbruch genau?

Ein Leistenbruch ist ein Zustand. Dabei tritt Gewebe wie Fett oder Teile des Darms aus der Bauchwand aus. Dies geschieht durch eine Schwachstelle in der Bauchwand. Diese Schwachstelle befindet sich im Bereich der Leiste. Es entsteht eine tastbare Vorwölbung, oft begleitet von Ziehen oder Schmerzen.

2. Kann ein Leistenbruch von selbst wieder verschwinden?

Nein. Ein Leistenbruch bildet sich nicht zurück und kann im Verlauf größer werden oder eingeklemmt werden. Eine Operation ist die einzige dauerhafte Lösung.

3. Wie erkenne ich, ob mein Leistenbruch gefährlich ist?

Warnzeichen sind:

  • plötzlich starke Schmerzen,
  • nicht mehr zurückdrückbare Schwellung,
  • Übelkeit, Erbrechen oder Fieber.

Das kann auf eine Einklemmung (Inkarzeration) hindeuten – ein Notfall!

4. Welche Operationstechniken gibt es?

Wir bieten viele gängige Verfahren an. Besonders die moderne TAPP-Methode ist minimalinvasiv. Wir führen auch die offene Operation nach Lichtenstein und die TEP-Technik durch. Welche Methode für Sie ideal ist, klären wir im persönlichen Gespräch.

5. Warum empfehlen Sie die TAPP-Methode besonders häufig?

Die TAPP-Technik bietet eine schonende und sichere Behandlung. Sie ist schnell, auch bei beidseitigen Brüchen oder nach Operationen. Die Schmerzen sind gering und die Ausfallzeit kurz.

6. Übernimmt die Krankenkasse die OP-Kosten?

Ja, alle von uns durchgeführten Verfahren sind Kassenleistungen. Zusatzwünsche (z. B. spezielles Netzmaterial oder private Zimmer) besprechen wir individuell.

7. Wie lange falle ich nach der OP aus?

Nach TAPP sind Sie meist nach 3–5 Tagen wieder arbeitsfähig (bei Büroarbeit) – bei körperlicher Tätigkeit nach ca. 2–4 Wochen. Sport ist in der Regel nach 4–6 Wochen wieder möglich.

8. Ist die OP auch ambulant möglich?

Ja – viele Leistenbruchoperationen können ambulant durchgeführt werden, sofern keine Begleiterkrankungen bestehen.

9. Muss ich ein Netz tragen? Ist das sicher?

Ja – bei Erwachsenen wird meist ein feinmaschiges, biologisch verträgliches Kunststoffnetz eingesetzt, das dauerhaft im Körper verbleibt. Es stabilisiert die Bauchwand und verhindert Rückfälle. Die Sicherheit ist wissenschaftlich belegt.

10. Was passiert, wenn ich den Leistenbruch nicht operieren lasse?

Unbehandelt kann es zur Einklemmung von Darm kommen – mit drohendem Darmverschluss oder sogar Lebensgefahr. Auch chronische Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag können entstehen.