Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis): Ursachen, Symptome, Diagnose und moderne Behandlungsansätze

Der Sinus pilonidalis, auch Steißbeinfistel genannt, ist eine häufige Erkrankung. Sie entsteht durch einen Hohlraum oder Fistelgang. Dieser befindet sich in der Nähe des Steißbeins, meist in der Gesäßfalte. Diese Erkrankung betrifft in erster Linie junge Erwachsene und kann erhebliche Beschwerden verursachen. Unbehandelt führt sie zu wiederkehrenden Infektionen, Eiterbildung und starken Schmerzen. Im schlimmsten Fall kann sie zu Abszessen und chronischen Entzündungen führen.

Der Sinus pilonidalis ist eine Erkrankung, die die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Die moderne Medizin bietet jedoch eine Vielzahl von wirksamen Behandlungsmöglichkeiten. In diesem Artikel geben wir Ihnen eine detaillierte Übersicht über die Erkrankung: von den Ursachen und Symptomen bis hin zu modernen Diagnose- und Behandlungsmethoden. Unser Ziel ist es, umfassende Informationen sowohl für Laien als auch für medizinisches Fachpersonal bereitzustellen. Zudem ist dieser Artikel für Suchmaschinen optimiert, um Begriffe wie VenaZiel, Proktologie, und Sinus pilonidalis abzudecken.

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Medizinisch geprüft von:

Dr. Hamidreza Mahoozi, FEBTS, FCCP

Erstveröffentlichung:

Dezember 10, 2024

Aktualisiert:

April 23, 2025

Ein umfassender Leitfaden für Patienten und Fachleute

Was ist eine Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis)?

Die Steißbeinfistel tritt häufig in der Gesäßfalte auf. Sie entsteht, wenn Haare in die Haut wachsen. Das Haar führt zu einer Fremdkörperreaktion, die Entzündungen und die Bildung von Eiter zur Folge hat. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) Fistelgänge bilden. Diese Gänge öffnen sich durch die Haut nach außen und geben Sekret ab.

Eine Steißbeinfistel kommt meist in der Gesäßfalte vor. Diese Region hat viel Reibung, Feuchtigkeit und Haare. Das Auftreten ist bei Männern häufiger als bei Frauen, und der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genaue Ursache der Steißbeinfistel ist noch nicht ganz klar. Experten glauben, dass mechanische und anatomische Faktoren zusammen dafür verantwortlich sind. Im Folgenden sind die häufigsten Ursachen und Risikofaktoren zusammengefasst:

1. Haarwachstum und Haarverteilung

Das Hauptmerkmal der Steißbeinfistel ist das Vorhandensein von Haaren in der betroffenen Region. Diese Haare können durch die Haut in das subkutane Gewebe eindringen und eine Fremdkörperreaktion hervorrufen. Menschen mit starkem Haarwuchs im Bereich des unteren Rückens und Gesäßes sind besonders anfällig.

2. Mechanische Reizung

Mechanische Belastungen, wie sie durch langes Sitzen oder das Tragen enger Kleidung entstehen, erhöhen das Risiko für eine Steißbeinfistel. Durch die Reibung können Haare tiefer in die Haut eindringen, was eine Entzündungsreaktion begünstigt.

3. Übergewicht und Adipositas

Übergewichtige Menschen haben ein höheres Risiko, eine Steißbeinfistel zu entwickeln. Das liegt daran, dass ihre Hautfalten im Gesäßbereich stärker ausgeprägt sind. Dies führt zu mehr Reibung und mehr Schwitzen.

4. Mangelhafte Hygiene und Schwitzen

Übermäßiges Schwitzen und eine unzureichende Körperhygiene fördern das Wachstum von Bakterien in der Gesäßfalte, was das Infektionsrisiko erhöht.

5. Vererbung

Ein gewisses Maß an genetischer Prädisposition könnte ebenfalls eine Rolle spielen, wobei bestimmte Familien häufiger betroffen sind.

Symptome einer Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis)

Die Symptome einer Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) können unterschiedlich sein. Sie hängen vom Schweregrad der Erkrankung ab. Die Symptome reichen von leichter Reizung bis zu schweren Infektionen und Abszessen. Die häufigsten Symptome sind:

  • Schmerzen in der Gesäßfalte: Besonders beim Sitzen oder bei Bewegung kann es zu ziehenden oder stechenden Schmerzen kommen.
  • Schwellung und Rötung: Die betroffene Stelle ist oft geschwollen und gerötet, was auf eine Entzündung hinweist.
  • Austritt von Sekret: Oft kommt Eiter oder blutiges Sekret aus einer oder mehreren kleinen Öffnungen in der Haut.
  • Bildung eines Abszesses: Bei schwerwiegenden Infektionen kann sich ein schmerzhafter Abszess entwickeln, der chirurgisch behandelt werden muss.
  • Chronische Wundheilung: Häufig kommt es zu einer langwierigen und schlecht heilenden Wunde, die wiederholt Entzündungen verursacht.

Diagnose der Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis)

Die Diagnose einer Steißbeinfistel wird normalerweise durch eine klinische Untersuchung eines Proktologen oder Chirurgen gestellt. Der Arzt wird die betroffene Region auf Anzeichen von Schwellung, Rötung und Fistelöffnungen untersuchen. In fortgeschrittenen Fällen kann es nötig sein, bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT oder CT-Scans zu nutzen. Diese helfen, das Ausmaß der Erkrankung und die Tiefe der Fistelgänge zu bestimmen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) hängt vom Stadium der Krankheit und der Entzündung ab. Auch die Bedürfnisse des Patienten spielen eine Rolle. Es gibt verschiedene Behandlungsansätze, die von konservativen Maßnahmen bis hin zu chirurgischen Eingriffen reichen.

1. Konservative Therapie

In leichten Fällen, bei denen die Entzündung noch nicht weit fortgeschritten ist, kann eine konservative Therapie ausreichen. Diese umfasst:

  • Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika zur Bekämpfung der Entzündung eingesetzt werden.
  • Lokale Pflege: Regelmäßige Reinigung der betroffenen Stelle mit antiseptischen Lösungen kann helfen, die Entzündung zu kontrollieren.
  • Haarentfernung: Um eingewachsene Haare zu vermeiden, kann eine Rasur oder Laser-Haarentfernung im Gesäßbereich hilfreich sein.
  • Vermeidung von langem Sitzen: Patienten sollten auf harte Oberflächen verzichten und sich regelmäßig bewegen.

2. Chirurgische Intervention

In vielen Fällen, insbesondere bei wiederholten Infektionen oder Abszessen, ist eine chirurgische Behandlung notwendig, um eine vollständige Heilung zu gewährleisten. Je nach Zustand des Patienten gibt es verschiedene chirurgische Ansätze:

  • Inzision und Drainage: Bei akuten Abszessen wird der betroffene Bereich geöffnet, um den Eiter abfließen zu lassen. Dies verschafft dem Patienten sofortige Linderung, heilt jedoch die zugrunde liegende Fistel nicht.
  • Exzision und offene Wundheilung: Die gesamte Fistel und das entzündete Gewebe werden chirurgisch entfernt. Die Wunde bleibt offen und heilt langsam von innen nach außen. Diese Methode erfordert eine regelmäßige Nachsorge und Verbandswechsel.
  • Exzision und primäre Naht: Nach der Entfernung des entzündeten Gewebes wird die Wunde sofort genäht. Das kann die Heilungszeit verkürzen. Allerdings ist die Rückfallrate bei dieser Methode höher.
  • Flap-Techniken: Bei wiederkehrenden oder großen Fisteln können Flap-Techniken helfen. Dabei wird die Wunde mit eigenem Gewebe bedeckt. So wird die Heilung unterstützt.

3. Minimalinvasive Verfahren

Heute bieten minimalinvasive Verfahren eine schonendere Alternative zu herkömmlichen chirurgischen Eingriffen. Dazu gehören:

  • Laserbehandlung: Durch den Einsatz von Lasern können Fistelgänge präzise entfernt werden, wobei das umliegende Gewebe geschont wird. Diese Methode führt zu einer schnelleren Heilung und weniger Schmerzen.
  • Endoskopische Verfahren: Bei endoskopischen Techniken wird ein kleines Instrument in den Fistelgang eingeführt. So können die entzündeten Strukturen von innen entfernt werden. Dies minimiert den Schaden am umliegenden Gewebe und ermöglicht eine raschere Genesung.

 

Nachsorge und Prävention von Rückfällen

Die Nachsorge nach einer Behandlung der Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) ist entscheidend, um Rückfälle zu verhindern. Wichtige Maßnahmen zur Rückfallprävention sind:

  • Regelmäßige Haarentfernung: Um eingewachsene Haare zu vermeiden, sollten Betroffene die Gesäßfalte regelmäßig rasieren. Eine dauerhafte Haarentfernung, wie Laser, kann auch eine gute Option sein.
  • Gute Hygiene: Eine gründliche Reinigung der Gesäßregion hilft, das Infektionsrisiko zu minimieren.
  • Gewichtsmanagement: Übergewichtige Patienten sollten versuchen, Gewicht zu verlieren. Das hilft, Reibung und Schwitzen in der Gesäßfalte zu verringern.
  • Vermeidung von langem Sitzen: Machen Sie regelmäßige Pausen, wenn Sie sitzen. Verwenden Sie weiche Sitzkissen. So verringern Sie Druck und Reibung auf die Gesäßfalte. Für Menschen mit sitzenden Jobs ist es wichtig, sich regelmäßig zu bewegen. So kann man die Belastung verringern.
  • Tragen von atmungsaktiver Kleidung: Locker sitzende, atmungsaktive Kleidung kann helfen. Sie reduziert Feuchtigkeit und Reibung in der Gesäßfalte. Materialien, die den Schweiß besser abtransportieren, wie Baumwolle oder spezielle Funktionskleidung, sind ideal.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Nach der Behandlung einer Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) sind Kontrolltermine wichtig. So kann man sicherstellen, dass die Heilung gut verläuft. Außerdem kann man prüfen, ob es keine Anzeichen für ein Wiederauftreten gibt.

Prognose

Die Prognose für Patienten mit Steißbeinfistel ist im Allgemeinen gut, insbesondere bei frühzeitiger Diagnose und geeigneter Behandlung. Minimalinvasive Techniken und moderne chirurgische Verfahren haben die Heilungsraten deutlich verbessert und die Rückfallquoten gesenkt. Die Wahl der richtigen Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Sie sollte mit einem erfahrenen Proktologen besprochen werden.

Die Rückfallquote hängt von der angewandten Therapieform ab. Konservative Behandlungen haben tendenziell eine höhere Rückfallrate als chirurgische oder minimalinvasive Verfahren. Bei minimalinvasiven Eingriffen wie der Lasertherapie liegt die Rückfallquote meist unter 10 %. Bei offenen Wundheilungen oder primären Nähten kann die Rückfallrate viel höher sein. Dies gilt besonders, wenn die Nachsorge nicht gut beachtet wird.

Wann ist der Besuch beim Arzt erforderlich?

Es ist wichtig, bei ersten Anzeichen einer Steißbeinfistel schnell zu handeln. So kann eine Verschlimmerung der Erkrankung verhindert werden. Patienten sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • Anhaltende Schmerzen oder Schwellungen im Bereich der Gesäßfalte auftreten.
  • Sekret aus Fistelöffnungen austritt.
  • Es zu wiederholten Infektionen oder Abszessen kommt.
  • Die Wunde schlecht heilt oder sich ständig neu entzündet.

Ein rechtzeitiger Besuch beim Proktologen kann helfen, schwerwiegendere Komplikationen zu vermeiden und eine effektive Behandlung einzuleiten.

Fazit

Der Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) ist eine Erkrankung, die besonders bei jungen Erwachsenen häufig auftritt, aber durch moderne Diagnose- und Behandlungsverfahren effektiv behandelt werden kann. Während konservative Behandlungen bei leichten Fällen ausreichend sein können, ist in vielen Fällen eine chirurgische oder minimalinvasive Therapie erforderlich, um die Krankheit vollständig zu beseitigen. Die Wahl der Behandlung sollte immer in enger Absprache mit einem erfahrenen Facharzt erfolgen.

VenaZiel Berlin MVZ ist Ihr Spezialist für Proktologie. Wir bieten moderne Behandlungsmethoden für den Sinus pilonidalis an. Dazu gehören minimalinvasive Lasertherapien. Diese sorgen für eine schnelle Heilung und eine niedrige Rückfallrate. Wir richten unsere Behandlung auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten aus. Durch eine gute Nachsorge helfen wir, Ihre Lebensqualität schnell zurückzugewinnen.

Wenn Sie Fragen zur Diagnose oder Behandlung der Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) haben, helfen wir Ihnen gerne. Bei VenaZiel Berlin MVZ können Sie auch eine persönliche Beratung anfordern. Unsere Experten stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung, um Sie auf Ihrem Weg zur Heilung zu begleiten.