Häufige Fragen zur Proktologie – verständlich erklärt für Patient:innen
Willkommen im Proktologiezentrum VenaZiel Berlin (Charlottenstraße 13, 10969 Berlin, Checkpoint Charlie) – Hier beantworten wir ausführlich die häufigsten Fragen rund um proktologische Beschwerden und Behandlungen.
Unsere FAQ ist in thematische Bereiche gegliedert, damit Sie schnell Informationen zu Hämorrhoiden, Analfissuren, Analfisteln und Steißbeinfisteln (Sinus pilonidalis) finden. Zudem klären wir organisatorische Fragen zu Terminvereinbarung, Behandlungsablauf und Kostenübernahme. Alle Antworten sind suchmaschinenoptimiert und patientenfreundlich formuliert – für alle Patient:innen in Berlin und Umgebung, die verlässliche Auskunft zu proktologischen Themen suchen.

Medizinisch geprüft von:
Dr. Hamidreza Mahoozi, FEBTS, FCCP
Erstveröffentlichung:
April 23, 2025
Aktualisiert:
April 23, 2025
Hämorrhoiden – Häufige Fragen
Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens unter vergrößerten Hämorrhoiden – auch bekannt als „Afterknoten“, „Knubbel am Po“ oder „Hämorrhoidalleiden“. Typische Beschwerden wie Brennen, Juckreiz oder Blutspuren am Toilettenpapier sind nicht nur unangenehm, sondern auch belastend im Alltag. In diesem Abschnitt beantworten wir die häufigsten Fragen rund um Ursachen, Behandlung und Vorbeugung.
Was sind Hämorrhoiden und wie entstehen sie?
Hämorrhoiden sind eigentlich normale Gefäßpolster im Enddarm, die jeder Mensch besitzt. Sie unterstützen den Feinverschluss des Afters. Erst wenn sich diese Gefäßpolster vergrößern oder entzünden, spricht man von einem Hämorrhoidalleiden. Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass Hämorrhoiden anschwellen: Häufig ist starkes Pressen beim Stuhlgang (z.B. bei chronischer Verstopfung) ein Auslöser, da der hohe Druck die Blutgefäße im Analbereich erweitert.
Auch längeres Sitzen auf der Toilette, Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ballaststoffarme Ernährung begünstigen Hämorrhoiden. Bei Frauen können Schwangerschaft und Geburt durch erhöhten Druck im Becken und hormonelle Veränderungen zur Entstehung von Hämorrhoiden beitragen. Zudem spielt manchmal eine genetische Veranlagung eine Rolle – kommen Hämorrhoiden in der Familie gehäuft vor, ist das eigene Risiko erhöht.
Wichtig zu wissen: Hämorrhoiden sind nichts Ungewöhnliches oder Beschämendes – es handelt sich um eine sehr häufige Erkrankung, unter der viele Menschen im Laufe ihres Lebens leiden.
Welche Symptome weisen auf Hämorrhoiden hin?
Vergrößerte Hämorrhoiden können eine Reihe von unangenehmen Symptomen verursachen. Typisch sind vor allem: hellrotes Blut am Toilettenpapier oder im Stuhl (Blutung beim Stuhlgang), Juckreiz und Brennen am After, Nässen oder Schleimabgang sowie ein Fremdkörpergefühl im After.
Viele Betroffene haben das Gefühl, der Darm entleere sich nicht vollständig, was zu häufigem Nachdrängen führt. Schmerzen treten vor allem bei äußeren Hämorrhoiden auf, da diese in einem nervenreicheren Bereich liegen – man spürt dann schmerzhafte, geschwollene Knötchen am After. Innere Hämorrhoiden (die im Analkanal liegen) sind meist schmerzlos, können aber bluten. Starke Schmerzen können allerdings entstehen, wenn sich ein Hämorrhoidenknoten thrombosiert (ein Blutgerinnsel bildet) oder wenn vorgefallene Hämorrhoiden eingeklemmt werden.
Die Beschwerden richten sich oft nach dem Ausprägungsgrad: In frühen Stadien machen Hämorrhoiden vielleicht nur leichtes Jucken oder ab und zu etwas Blut bemerkbar, während in fortgeschrittenen Stadien dauerhafte Beschwerden und sichtbare Knoten außen auftreten. Wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, lohnt sich eine proktologische Abklärung – je früher, desto besser lassen sich Hämorrhoiden behandeln.
Wie werden Hämorrhoiden diagnostiziert?
Die Diagnose von Hämorrhoiden stellt unsere Proktologin oder unser Proktologe durch ein Gespräch und eine kurze Untersuchung. Zunächst schildern Sie Ihre Symptome und Vorerkrankungen (Anamnese).
Anschließend folgt die körperliche Untersuchung: Äußere Hämorrhoiden erkennt der Arzt meist sofort als weiche, eventuell gerötete Knoten um den After. Mit dem behutsamen Abtasten kann er feststellen, ob vergrößerte Polster im Analkanal tastbar sind. Wichtig ist dabei auch, andere Ursachen von Analbeschwerden auszuschließen – zum Beispiel Analfissuren (Schleimhautrisse), Analfisteln, Abszesse oder sehr selten auch Polypen und Tumoren. Daher wird oft ein kleines Proktoskop (kurzes Rohr mit Licht) eingeführt, um das Innere des Enddarms anzuschauen.
Diese Proktoskopie ist schmerzarm und dauert nur wenige Minuten. Falls stärkere Blutungen berichtet werden oder zur Sicherheit bei älteren Patient:innen, kann auch eine Koloskopie (Darmspiegelung) empfohlen werden, um andere Erkrankungen des Dickdarms auszuschließen.
In der Regel genügen jedoch Anschauen und Abtasten sowie die Proktoskopie, um sicher festzustellen, ob und in welchem Ausmaß ein Hämorrhoidalleiden vorliegt.
Hinweis: Scheuen Sie sich nicht vor der Untersuchung – sie ist schnell vorbei und bringt Klarheit über Ihre Beschwerden.
Welche Optionen zur Hämorrhoiden Behandlung in Berlin gibt es?
Die Hämorrhoiden-Behandlung in unserem Berliner Proktologiezentrum richtet sich nach dem Schweregrad der Beschwerden. Oft starten wir mit konservativen Maßnahmen, insbesondere bei Hämorrhoiden im Anfangsstadium (Grad 1–2). Dazu zählen Ernährungsumstellung (ballaststoffreich essen, um den Stuhl weich zu halten), reichlich trinken, und Stuhlregulierende Mittel bei Bedarf, um Pressen zu vermeiden. Auch Sitzbäder (z.B. mit Kamille oder Eichenrinde) können Juckreiz lindern und die Heilung unterstützen.
Lokal helfen Salben oder Zäpfchen aus der Apotheke, die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkstoffe enthalten – sie lindern vorübergehend Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen.
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, stehen verschiedene minimalinvasive Verfahren zur Verfügung, die wir direkt ambulant in Berlin durchführen können: Sehr bewährt ist die Gummibandligatur, bei der kleine Gummiringe um die inneren Hämorrhoiden gelegt werden, sodass diese nach einigen Tagen absterben und abfallen – das ist schnell und nahezu schmerzfrei. Auch die Sklerosierung (Verödung durch Einspritzen eines Medikaments) wird oft eingesetzt, um Hämorrhoiden zum Schrumpfen zu bringen.
Kleinere Hämorrhoiden lassen sich zudem mit Infrarot-Licht veröden (Infrarotkoagulation). Eine innovative Methode ist die Hämorrhoiden-Arterien-Ligatur (HAL-RAR), bei der gezielt die zuführenden Blutgefäße der Hämorrhoiden unterbunden werden – minimalinvasiv und meist unter lokaler Betäubung.
Bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden (Grad 3–4) oder sehr hartnäckigen Fällen kann eine Operation notwendig werden. Klassisch ist die Hämorrhoidektomie, das komplette chirurgische Entfernen der Knoten. Alternativ gibt es die schonendere Stapler-Methode (Stapler-Hämorrhoidopexie), bei der überschüssiges Hämorrhoidengewebe entfernt und das verbleibende Gewebe hochgezogen und fixiert wird – diese Methode verursacht oft weniger Schmerzen und erlaubt eine schnellere Heilung.
In unserem Proktologiezentrum wenden wir auch moderne Methoden wie die Lasertherapie an, bei der Hämorrhoiden mit einem Laser präzise entfernt oder verödet werden – dies kann die Wundheilung beschleunigen. Welche Behandlung in Ihrem Fall am besten ist, bespricht der Proktologe individuell mit Ihnen. Grundsätzlich gilt: Wir setzen auf moderne, möglichst schonende Verfahren, die ambulant und ohne Vollnarkose durchgeführt werden können, wann immer es möglich ist.
Müssen Hämorrhoiden immer operiert werden?
Nein, nicht jede Hämorrhoide muss operiert werden. In vielen Fällen lassen sich Hämorrhoiden konservativ oder minimalinvasiv behandeln, ohne klassischen chirurgischen Eingriff. Insbesondere leichte bis mittelschwere Hämorrhoidalleiden (Grad 1–2, aber auch viele Grad 3) bekommen wir gut in den Griff mit Maßnahmen wie Salben, Gummibandligaturen oder Verödungen.
Eine Operation kommt meist erst in Betracht, wenn ausgeprägte Hämorrhoiden (Grad 3–4) vorliegen, die ständig vorfallen, große Beschwerden verursachen oder wenn minimalinvasive Methoden nicht den gewünschten Erfolg bringen. Selbst dann wählen wir möglichst gewebeschonende Techniken.
Für Patient:innen ist verständlicherweise die Aussicht auf eine OP beunruhigend – doch wir klären Sie vorher umfassend auf und nutzen Methoden, die so schmerzarm wie möglich sind. Viele Eingriffe sind ambulant machbar, Sie können also am selben Tag nach Hause gehen.
Entscheidend ist: Zögern Sie nicht aus Angst vor einer OP, zum Proktologen zu gehen. Je früher Hämorrhoiden behandelt werden, desto eher lassen sich operative Eingriffe vermeiden. Und falls doch eine Operation nötig sein sollte, sind Sie bei uns in erfahrenen Händen und erhalten die bestmögliche Betreuung.
Wie kann ich Hämorrhoiden vorbeugen?
Um Hämorrhoiden vorzubeugen oder ein Wiederauftreten zu vermeiden, hilft es, einige Lebensgewohnheiten anzupassen. Im Vordergrund steht eine ballaststoffreiche Ernährung: Essen Sie täglich Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte, um eine weiche, regelmäßige Stuhlkonsistenz zu fördern. Vermeiden Sie anhaltende Verstopfung, indem Sie ausreichend Flüssigkeit (mind. 1,5–2 Liter Wasser pro Tag) zu sich nehmen.
Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls wichtig – schon moderates Aktivsein wie Spaziergänge oder leichtes Training fördert die Darmtätigkeit und den venösen Blutfluss, wodurch der Druck im Enddarm sinkt.
Gewöhnen Sie sich an, beim Toilettengang nicht zu stark zu pressen und nicht zu lange sitzen zu bleiben – nehmen Sie sich Zeit, aber verbringen Sie nicht ewig auf der Toilette (Handy oder Zeitung lieber beiseite legen). Auch Übergewicht abzubauen kann helfen, den Druck auf die Beckenvenen zu reduzieren.
Schließlich ist gründliche, aber sanfte Analhygiene ratsam: Reiben oder rubbeln Sie nicht zu aggressiv, um die Haut nicht zu reizen (weiches Toilettenpapier, ggf. Bidet oder feuchter Waschlappen nutzen, aber Parfüm und Alkohol in Feuchttüchern vermeiden).
Diese vorbeugenden Maßnahmen können dazu beitragen, dass Hämorrhoiden gar nicht erst entstehen – oder nach erfolgreicher Behandlung nicht so schnell zurückkommen.
Analfissur – Häufige Fragen
Eine Analfissur ist ein schmerzhafter, kleiner Riss in der Afterhaut – vielen bekannt als „Riss am After“ oder „blutiger Stuhlgang“. Mediziner sprechen von einer „Fissura ani“. Besonders beim oder nach dem Stuhlgang treten stechende Schmerzen auf. In diesem Abschnitt beantworten wir die häufigsten Fragen rund um Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen.
Was ist eine Analfissur und wie entsteht sie?
Eine Analfissur ist ein schmerzhafter Riss in der Schleimhaut des Analkanals. Man spricht umgangssprachlich auch von einem Afterriss. Meist entsteht eine Fissur, wenn die empfindliche Analschleimhaut plötzlich überdehnt oder verletzt wird.
Der häufigste Auslöser ist harter Stuhlgang bei Verstopfung – wenn man stark pressen muss, kann die Haut einreißen. Aber auch wiederholt durchfallartige Stühle können die Schleimhaut reizen und zu Rissen führen.
Weitere Risikofaktoren sind starkes Pressen (z.B. aus Gewohnheit oder Zeitdruck) und Traumata im Analbereich, etwa durch sehr harte Toilettenreinigung oder selten auch durch medizinische Eingriffe.
Bei manchen Patient:innen tragen entzündliche Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn) zur Entstehung von Analfissuren bei, da die Schleimhaut hier vorgeschädigt und schlechter durchblutet sein kann.
Häufigkeitsmäßig kann eine Analfissur in jedem Alter auftreten, sowohl bei Männern als auch Frauen. Wichtig zu wissen: Man unterscheidet akute Analfissuren (frisch entstanden, oft heilend innerhalb einiger Wochen) und chronische Analfissuren.
Letztere bestehen länger als ~6–8 Wochen und heilen nicht von selbst ab – hier haben sich oft verhärtete Ränder oder kleine Hautläppchen (sogenannte „Wächterhaut“ oder Mariske) gebildet, die die Heilung erschweren. Je früher man eine frische Fissur behandelt und die Ursachen (z.B. Verstopfung) beseitigt, desto besser kann man eine Chronifizierung verhindern.
Was sind typische Analfissur-Symptome?
Eine frische Analfissur macht sich vor allem durch starke Schmerzen beim Stuhlgang bemerkbar. Betroffene beschreiben oft ein brennendes oder stechendes Schmerzgefühl, das insbesondere während und unmittelbar nach dem Stuhlgang auftritt.
Diese Schmerzen können einige Minuten bis Stunden anhalten und sind oft so heftig, dass Angst vor dem nächsten Toilettengang entsteht. Dadurch halten manche den Stuhl zurück, was dann zu Verstopfung und weiterem hartem Stuhl führt – ein Teufelskreis.
Zusätzlich zu den Schmerzen treten häufig hellrote Blutungen auf: Man sieht meist wenig, aber frisches Blut auf dem Toilettenpapier oder auf dem Stuhl. Juckreiz und Brennen im Analbereich können ebenfalls vorkommen, vor allem wenn die Wunde reizt oder etwas Wundsekret austritt. Viele Patient:innen bemerken auch eine Verkrampfung des Schließmuskels (Sphinkterspasmus).
Dieser Muskelkrampf ist eine reflexartige Reaktion auf den Schmerz: Der innere Schließmuskel zieht sich zusammen, was den Schmerz zusätzlich verstärkt und die Durchblutung der Fissur verringert. Bei chronischen Analfissuren halten die genannten Symptome meist an. Es können sich kleine Knötchen oder Hautfalten am Rand der Fissur bilden (Wächterhämorrhoide), und der Bereich ist ständig gereizt.
Zusammengefasst sind Analfissur-Symptome: quälende Schmerzen beim Stuhlgang, leichte Blutungen, Juckreiz/Brennen und oft ein verkrampfter Schließmuskel. Wenn Sie solche Beschwerden haben, zögern Sie nicht, ärztlichen Rat zu suchen – auch wenn es ein sensibles Thema ist, es gibt effektive Hilfe.
Wie behandelt man eine Analfissur? Was kann ich tun, damit sie heilt?
Die Behandlung einer Analfissur hängt davon ab, ob sie akut oder chronisch ist, zielt aber immer darauf ab, den Kreislauf aus Schmerz und Muskelkrampf zu durchbrechen und die Heilung der Wunde zu fördern.
Zunächst stehen konservative Maßnahmen im Vordergrund, besonders bei einer frischen (akuten) Fissur. Ganz wichtig ist es, den Stuhl weich und die Darmentleerung leicht zu machen: Eine ballaststoffreiche Ernährung (viel Gemüse, Obst, Vollkorn) und ausreichend Trinken sorgen für weicheren Stuhl.
Falls nötig, können Stuhlweichmacher oder milde Abführmittel (z.B. Macrogol oder Lactulose) zeitweise eingenommen werden, um Verstopfung zu verhindern. Sehr bewährt bei Analfissuren sind Sitzbäder in warmem Wasser – idealerweise mehrmals täglich, besonders nach dem Stuhlgang. Ein 10-minütiges warmes Sitzbad (evtl. mit Kamillen- oder Eichenrinden-Zusatz) entspannt den Schließmuskel, lindert Schmerzen und fördert die Durchblutung, was die Heilung unterstützt. Nach dem Bad den Analbereich sanft trocken tupfen.
Weiterhin kommen Salben und Zäpfchen zum Einsatz, die speziell für Analfissuren entwickelt wurden. Typische Wirkstoffe in Fissursalben sind Nitroglycerin oder Kalziumantagonisten (z.B. Diltiazem) in niedriger Dosierung – diese erweitern die Blutgefäße und entspannen den Schließmuskel, wodurch Schmerzen gelindert und die Heilung begünstigt werden. Anfangs können Nitrosalben Kopfschmerzen verursachen, aber es gibt Alternativen. Zusätzlich werden oft lokale Betäubungsmittel (Lidocain-Salben) verordnet, um kurzzeitig die Schmerzspitze zu brechen – diese sollte man aber nur begrenzt anwenden.
Wichtig ist auch eine gründliche Hygiene: Halten Sie den Analbereich sauber, aber verzichten Sie auf aggressive Seifen.
Wenn diese konservativen Behandlungen über einige Wochen keine ausreichende Besserung bringen – was besonders bei chronischen Analfissuren vorkommt – gibt es minimalinvasive und operative Maßnahmen.
Ein sehr erfolgreiches minimalinvasives Verfahren ist die Botox-Injektion in den Schließmuskel: Dabei wird Botulinumtoxin in geringer Dosis in den inneren Schließmuskel gespritzt, wodurch dieser sich entspannt. Die Wirkung hält einige Monate an und in dieser Zeit kann die Fissur in Ruhe ausheilen, weil der ständige Muskelkrampf wegfällt. Die Botox-Behandlung erfolgt ambulant und ist schnell erledigt.
In manchen Fällen wurde früher auch eine anal dilatation (vorsichtiges Dehnen des Afters unter Narkose) gemacht, um den Muskel zu entspannen – diese Methode wird heute seltener angewandt, da sie unkontrollierter ist und zu Inkontinenz führen kann.
Als chirurgische Therapie gilt die seitliche Schließmuskelspaltung (laterale Sphinkterotomie) als Goldstandard bei chronischer Analfissur. Dabei wird unter Betäubung ein kleiner Teil des inneren Schließmuskels durchtrennt, um den hohen Druck dauerhaft zu reduzieren. Diese Operation ist in erfahrenen Händen sehr effektiv und führt meist zur endgültigen Heilung, mit minimalem Risiko für dauerhafte Funktionsbeeinträchtigung.
Eine andere Operationstechnik ist die Fissurektomie, bei der das chronisch entzündete Gewebe der Fissur ausgeschnitten wird, damit frische, gut durchblutete Wundränder entstehen – oft kombiniert man das mit einer Sphinkterotomie oder deckt die Wunde mit einem Schleimhautlappen ab. Solche Eingriffe werden normalerweise ambulant oder mit kurzem Klinikaufenthalt durchgeführt.
Fazit: Die meisten Analfissuren können ohne Operation zum Abheilen gebracht werden, wenn man konsequent die genannten Maßnahmen umsetzt. Wichtig ist die Schmerzspirale zu durchbrechen – dann hat die Schleimhaut Zeit zu heilen. Unsere Proktolog:innen in Berlin wählen mit Ihnen die schonendste Behandlung aus, damit Sie schnell wieder schmerzfrei leben können.
Wie lange dauert die Heilung einer Analfissur?
Die Heilungsdauer hängt stark davon ab, ob es sich um eine frische oder bereits chronische Analfissur handelt. Akute Analfissuren können oft innerhalb von 2 bis 4 Wochen abheilen, wenn die auslösenden Faktoren beseitigt werden (zum Beispiel durch weichen Stuhl und lokale Salbenbehandlung).
Viele Betroffene spüren schon nach einigen Tagen konsequenter Behandlung eine deutliche Linderung – etwa weniger Schmerzen beim Stuhlgang – und die Schleimhaut kann sich erholen.
Chronische Analfissuren hingegen, die schon über viele Wochen bestehen, benötigen deutlich länger: Hier kann die Heilung mehrere Monate in Anspruch nehmen. Das liegt daran, dass bei chronischen Fissuren die Wundränder oft verhärtet sind und die Durchblutung schlechter ist; manchmal bestehen begleitend Hautläppchen (Marisken) oder ein anhaltender Schließmuskelkrampf. In solchen Fällen muss man geduldig sein und unter Umständen intensivere Therapien einsetzen (wie Botox oder eine Operation), damit die Fissur endgültig zuheilt.
Wichtig während der Heilungsphase ist, am Ball zu bleiben: also weiterhin ballaststoffreich essen, ausreichend trinken, sorgfältig die Salben anwenden und Nachuntersuchungen wahrnehmen. Schmerzfreiheit ist oft das erste Zeichen, dass die Fissur heilt, aber selbst wenn die Schmerzen weg sind, sollte man die Behandlung noch eine Weile fortführen, bis die Schleimhaut komplett regeneriert ist.
Insgesamt gilt: Je eher die Fissur behandelt wird, desto kürzer ist meist die Heilungsdauer. Und keine Sorge – auch eine hartnäckige Analfissur kann mit moderner Therapie ausheilen, selbst wenn es etwas länger dauert. Wir begleiten Sie durch den Heilungsprozess und stehen für Rückfragen jederzeit zur Verfügung.
Analfistel – Häufige Fragen
Eine Analfistel – medizinisch auch als perianale oder anorektale Fistel bezeichnet – ist ein kleiner, entzündlicher Gang in der Nähe des Afters, der sich meist durch Nässen, Eiter oder ein „Loch neben dem After“ bemerkbar macht. Umgangssprachlich sprechen viele auch von einer „Eiterstelle am Po“. Hier klären wir die wichtigsten Fragen zur Entstehung, Diagnose und Therapie dieser oft hartnäckigen Erkrankung.
Was ist eine Analfistel und wie entsteht sie?
Eine Analfistel ist ein kleiner röhrenförmiger Kanal (Fistelgang), der sich zwischen dem Inneren des Analkanals und der äußeren Haut am After bildet. Man kann sich das wie einen unnatürlichen Verbindungsgang vorstellen. Meist entsteht eine Analfistel als Folge eines Analabszesses. Ein Analabszess ist eine akute Eiteransammlung im Gewebe neben dem Analkanal, verursacht durch eine Infektion der Analdrüsen oder winzige Risse, durch die Bakterien eingedrungen sind. Wenn ein solcher Abszess nicht vollständig ausheilt oder entleert wird, kann er sich einen Weg nach außen suchen – es bildet sich dann ein dauerhafter Gang, die Fistel, durch den immer wieder Sekret nach außen abfließen kann.
Kurz gesagt: Erst entsteht ein Abszess, daraus kann eine Fistel resultieren. Zusätzlich zu Abszessen gibt es selten auch andere Ursachen für Fisteln, z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn kann tiefe Geschwüre und Fistelgänge verursachen) oder bestimmte Infektionen. Aber in ca. 90% der Fälle ist die Ursache einer Analfistel ein vorangegangener Analabszess. Das heißt, viele Patienten erinnern sich, dass sie zunächst starke Schmerzen und vielleicht Fieber hatten (Zeichen des Abszesses), dieser wurde vielleicht sogar eröffnet oder brach spontan auf – und danach blieb eine Fistel bestehen.
Eine Analfistel heilt nicht von alleine zu, da immer wieder Darminhalt und Bakterien durch den Gang wandern. Daher ist eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
Woran erkennt man eine Analfistel (Symptome)?
Eine Analfistel kann sehr unangenehme Symptome verursachen. Häufig bemerken Betroffene ständigen oder wiederkehrenden Ausfluss von Eiter oder wundsekretähnlicher Flüssigkeit aus einer kleinen Öffnung in der Analregion. Man sieht z.B. gelbliches Sekret oder etwas Blut im Slip oder beim Reinigen. Dieser Ausfluss kann auch übel riechen, da er entzündliches Sekret enthält. Begleitend kommt es oft zu Reizungen der Haut und Juckreiz um den After, weil die austretende Flüssigkeit die Haut wund macht.
Viele Patienten spüren auch Schmerzen im Analbereich, insbesondere beim Sitzen, Gehen oder beim Stuhlgang. Die Schmerzen können mal stärker, mal schwächer sein – bei einem aktiven Abszess (wenn sich die Fistel vorübergehend verschließt und Eiter staut) sind sie stechend und stark, in ruhigeren Phasen eher dumpf oder als Druckgefühl.
Manchmal ist eine leichte Schwellung oder Rötung in der Nähe der Afteröffnung zu sehen oder zu ertasten – das weist auf eine Entzündung oder einen noch vorhandenen Abszess hin. Bei stärkerer Entzündung können auch allgemeine Symptome wie Fieber, Frösteln und Abgeschlagenheit auftreten.
Chronisch Betroffene berichten oft von einem wechselhaften Verlauf: Es gibt Phasen, in denen wenig aus der Fistel kommt und kaum Schmerzen bestehen, und dann wieder Phasen mit verstärktem Ausfluss, Schmerzen und eventuell Schwellung (wenn sich z.B. ein kleines Eiterdepot bildet). Dieses Auf und Ab ist typisch für Fisteln.
Zusammengefasst sollten Sie an eine Analfistel denken, wenn Sie an einer Stelle am Po immer wieder Eiter/Blut-Absonderung haben, verbunden mit lokalen Schmerzen. In jedem Fall ist das ein Grund, zum Proktologen zu gehen, denn unbehandelt kann eine Fistel zu immer wiederkehrenden Infektionen führen.
Wie wird eine Analfistel diagnostiziert?
Die Diagnose einer Analfistel wird durch eine gründliche Untersuchung beim Proktologen gestellt. Zunächst fragt der Arzt nach Ihren Beschwerden: z.B. seit wann bestehen Ausfluss oder Schmerzen, gab es früher einen Abszess, haben Sie Fieber gehabt usw. Anschließend folgt die Inspektion des Analbereichs.
Häufig sieht die Ärztin bereits eine kleine äußere Öffnung (wie ein winziger Punkt oder Kanal) in der Haut nahe des Afters, eventuell mit etwas austretendem Sekret. Auch der Bereich wird behutsam abgetastet – manchmal lässt sich dabei ein unter der Haut verlaufender Strang ertasten oder es drückt Eiter heraus.
Um den Verlauf der Fistel genau zu beurteilen, sind aber meist zusätzliche Untersuchungen nötig, denn Fistelgänge können verzweigt sein oder in verschiedenen Höhen verlaufen.
In unserem Proktologiezentrum in Berlin setzen wir hier oft einen Endoanal-Ultraschall ein: Das ist ein spezieller Ultraschall über eine Sonde im Enddarm, mit dem man die Fistelgänge und ihre Beziehung zum Schließmuskel sehr gut darstellen kann.
Bei komplexeren Fisteln wird auch eine MRT-Untersuchung (Kernspin) durchgeführt, um ein exaktes „Kartenbild“ der Fistel zu erhalten – besonders wichtig vor einer Operation, damit keine versteckten Abzweigungen übersehen werden.
Mitunter kann der Proktologe auch vorsichtig eine dünne Sonde über die äußere Öffnung einführen (Sondierung), um zu sehen, wohin der Gang führt – das macht man aber nur, wenn es schmerzfrei möglich ist.
In einigen Fällen, etwa bei wiederholten Fistelbildungen oder Verdacht auf Morbus Crohn, können noch Laboruntersuchungen oder eine Darmspiegelung nötig sein, um Grunderkrankungen abzuklären.
Insgesamt ist die Diagnostik einer Analfistel heute schonend und genau – wir nehmen uns Zeit, den Fistelverlauf vor einer Therapie genau zu kennen.
Wie behandelt man eine Analfistel?
Die Behandlung einer Analfistel zielt darauf ab, die entzündliche Verbindung endgültig zu schließen und weitere Infektionen zu verhindern. In den meisten Fällen wird dazu ein operativer Eingriff erforderlich – konservative Methoden können Symptome zwar lindern (z.B. durch Antibiotika oder Salben), aber die Fistel an sich verschwindet selten ohne OP.
Zunächst, falls noch ein Analabszess besteht, wird dieser entleert (Inzision und Drainage), um den akuten Druck und Schmerz zu nehmen. Anschließend oder bei vorhandener Fistel wählt der Proktologe eine geeignete OP-Methode je nach Lage der Fistel:
Bei einfachen, oberflächlichen Fisteln kann oft eine Fistulotomie durchgeführt werden. Dabei wird der Fistelgang unter Narkose der Länge nach gespalten, also quasi „aufgeschnitten“, und das Innere des Gangs säubert sich von selbst, während die Wunde von unten nach oben verheilt. Dieser Eingriff hat eine sehr hohe Heilungsrate für flache Fisteln.
Liegt die Fistel jedoch tiefer und verläuft durch oder nahe an den Schließmuskel, muss behutsamer vorgegangen werden, um die Schließmuskelfunktion nicht zu beeinträchtigen.
In solchen Fällen nutzen wir z.B. das Seton-Verfahren: Ein Seton ist ein dünner Gummifaden, den wir durch die Fistel legen und außen verknoten.
Dieser Faden bleibt für einige Wochen liegen und hält den Kanal offen, sodass Eiter abfließen kann und sich das Gewebe langsam vom Faden durchtrennen kann – eine kontrollierte Heilung, die den Schließmuskel schont, weil er nicht plötzlich durchtrennt wird.
Es gibt auch die Möglichkeit, den Seton nach und nach enger zu knoten, damit die Fistel allmählich durchgeschnitten wird (cutting seton).
Für komplizierte Fisteln, oder wenn man den Schließmuskel maximal erhalten will, stehen plastische Verfahren zur Verfügung: z.B. das Advancement-Flap-Verfahren.
Hier wird die innere Fistelöffnung im Darm verschlossen, indem man ein kleines Schleimhaut-Läppchen darüber näht, nachdem die Fistel entfernt wurde – so kann der Schließmuskel unversehrt bleiben.
Ebenfalls modern ist das VAAFT-Verfahren (Video-assistierte Analfistel-Therapie), das wir in Berlin anbieten: Dabei wird ein winziges Endoskop in den Fistelgang eingeführt, sodass der Chirurg das Innere am Monitor sieht. Die Fistel wird dann von innen gereinigt und mittels feiner Instrumente oder Laser verschlossen. VAAFT ist minimalinvasiv und kommt ohne großen Schnitt aus, eignet sich aber nicht für alle Fisteltypen.
Apropos Laser: In manchen Fällen kann auch eine Laser-Fisteltherapie angewandt werden (FILAC-Methode), wo ein Laserfaserkatheter den Gang von innen verödet und das Gewebe zur Vernarbung anregt. Diese Technik ist ebenfalls sehr schonend und verkürzt mitunter die Heilungszeit.
Nach jeder Fistelbehandlung ist eine gründliche Nachsorge wichtig: regelmäßige Wundkontrollen, Sitzbäder und Hygiene, um eine gute Heilung zu gewährleisten.
: Eine Analfistel sollte man möglichst bald behandeln lassen, da längeres Zuwarten zu mehr Vernarbungen und Komplikationen führen kann.
Unsere Proktolog:innen werden die individuell beste Methode vorschlagen – sei es eine klassische Operation oder ein modernes minimalinvasives Verfahren – um die Fistel zu beseitigen.
Dank der heutigen Techniken sind die Erfolgschancen sehr hoch, und wir können in den meisten Fällen den Schließmuskel erhalten, sodass Sie nach Abheilen wieder vollkommen beschwerdefrei und kontinent sind.
Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) – Häufige Fragen
Die Steißbeinfistel – auch als Pilonidalfistel, Haarfistel oder „Loch in der Pofalte“ bekannt – zeigt sich oft durch eine schmerzhafte Schwellung oder Eiterung am unteren Rücken, nahe dem Steißbein. Medizinisch wird sie als Sinus pilonidalis bezeichnet. Wir erklären hier, wie sie entsteht, woran man sie erkennt und welche Behandlungsoptionen es gibt.
Was ist ein Sinus pilonidalis (Steißbeinfistel)?
Der Sinus pilonidalis, umgangssprachlich oft Steißbeinfistel oder „eingewachsenes Haar am Steiß“ genannt, ist eine chronische Entzündung im Bereich der Gesäßfalte (Steißbeinregion). Dabei bildet sich unter der Haut ein Hohlraum oder Gangsystem, das häufig mit Haaren und entzündlichem Material gefüllt ist.
Die Ursache ist meist, dass Haare in die Haut einwachsen: Haare, die in der Gesäßfalte liegen, bohren sich durch Reibung (zum Beispiel beim Sitzen oder durch enge Kleidung) in die Haut und führen zu einer Entzündung.
Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen, besonders im jungen Erwachsenenalter. Faktoren wie starkes Schwitzen, mangelnde Belüftung der Haut, Übergewicht und langes Sitzen (etwa Berufskraftfahrer) erhöhen das Risiko.
Anfangs kann ein Sinus pilonidalis wie ein Pickel oder kleiner Abszess am Steißbein anfangen – man bemerkt vielleicht eine schmerzhafte, gerötete Schwellung. Wenn das akute Stadium vergeht, bleibt aber oft ein oder mehrere kleine Öffnungen in der Poritze, aus denen gelegentlich Flüssigkeit oder Eiter austritt: Das ist dann die chronische Fistel. Unbehandelt verursacht eine Steißbeinfistel immer wieder Entzündungsschübe mit Schmerzen, Schwellung und Eiterabgang. Im schlimmsten Fall können sich größere Abszesse bilden, die auch Fieber und starke Beschwerden verursachen.
Kurz gesagt: Ein Sinus pilonidalis ist eine lästige Entzündung durch eingewachsene Haare am Steiß, die von allein meist nicht dauerhaft weggeht, sondern nach Abklingen immer wieder aufflammt.
Welche Symptome verursacht eine Steißbeinfistel?
Die Symptome einer Steißbeinfistel können zunächst sehr unscheinbar sein und werden nicht immer gleich erkannt. Häufig bemerken Betroffene wiederkehrende Schmerzen oder Druckgefühl am Steißbein, besonders beim Sitzen oder wenn man sich nach hinten lehnt.
In der Gesäßfalte können ein oder mehrere kleine Öffnungen oder Hautlöcher sichtbar sein, manchmal kaum stecknadelkopfgroß. Aus diesen Öffnungen tritt gelegentlich Flüssigkeit, Eiter oder blutiges Sekret aus – man sieht dann z.B. Flecken in der Unterwäsche oder es fällt beim Waschen auf.
Kommt es zu einem entzündlichen Schub (Abszessbildung), verstärken sich die Schmerzen deutlich: Das Gewebe schwillt an, wird rot, überwärmt und sehr druckschmerzhaft.
Ein solcher Abszess kann sich entleeren (spontan oder durch ärztliche Inzision), was kurzfristig Erleichterung bringt, doch solange die Fistelgänge bestehen, heilt die Wunde nicht dauerhaft zu. Einige Patienten berichten auch von Juckreiz oder Brennen in der Gegend, gerade wenn Sekret austritt und die Haut reizt.
In fortgeschrittenen Fällen oder bei akuter Ausbreitung kann es zu Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl kommen – dann liegt ein größerer Abszess vor, der dringend behandelt werden muss.
Oft erkennt man eine Steißbeinfistel an den charakteristischen Haarbüscheln in der Wunde: Bei ärztlicher Untersuchung sieht man manchmal Haarspitzen, die aus den Fistelöffnungen ragen.
Generell gilt: Wenn Sie immer wieder Probleme in der Steißbeinregion haben – Schmerzen, Schwellungen, Nässen – sollten Sie an einen Sinus pilonidalis denken und eine proktologische Abklärung suchen, bevor sich die Situation verschlimmert.
Wie wird ein Sinus pilonidalis behandelt?
Die Behandlung eines Sinus pilonidalis richtet sich nach dem Ausmaß der Erkrankung. In frühen oder milden Fällen, die vielleicht nur eine kleine Öffnung und geringe Entzündung zeigen, kann man zunächst konservativ vorgehen: Wichtig ist eine gründliche Hygiene und Haarentfernung in der Steißregion, um weitere eingewachsene Haare zu verhindern.
Eine regelmäßige Rasur oder besser noch Laser-Haarentfernung der Gesäßfalte reduziert das Risiko von neuen Haaren, die einwachsen. Bei akuter Entzündung können Antiseptika oder Antibiotika lokal und systemisch eingesetzt werden, um die Bakterien zu bekämpfen – das kann die Entzündung eindämmen, beseitigt aber die Fistel an sich nicht.
In den meisten Fällen ist eine operative Behandlung notwendig, um die Steißbeinfistel dauerhaft zu entfernen. Klassisch gibt es zwei Vorgehensweisen:
- Exzision mit offener Wundheilung
Dabei wird das gesamte entzündliche Gewebe und alle Fistelgänge chirurgisch herausgeschnitten. Die Haut wird nicht zugenäht, sondern die Wunde bleibt offen und heilt langsam von unten nach oben zu.
Diese Methode stellt sicher, dass wirklich alle betroffenen Areale entfernt sind, hat aber den Nachteil einer längeren Wundheilungszeit (mehrere Wochen) mit regelmäßigen Verbandwechseln.
- Exzision mit primärer Naht (oder plastischer Deckung)
Hier wird nach Entfernung des Fistelgewebes die Wunde direkt wieder verschlossen – entweder durch einfaches Zunähen oder mittels Verschiebelappenplastik (ein Stück Haut/Gewebe wird verschoben, um die Defektstelle abzudecken).
Der Vorteil ist eine schnellere Heilung, der Nachteil ist aber ein etwas höheres Risiko, dass sich unter der Naht erneut eine Infektion bildet (Rezidivrisiko etwas erhöht).
Für größere Befunde haben sich spezielle plastische Verfahren wie die Limberg-Lappenplastik bewährt, wo ein Gewebedreieck verschoben wird, um die Region flacher zu gestalten und so die Spannung rauszunehmen.
Neben diesen konventionellen OP-Methoden gibt es moderne, minimalinvasive Verfahren für Sinus pilonidalis, die wir in Berlin ebenfalls anbieten.
Ein Beispiel ist die Pit-Picking-Methode: Hierbei werden nur die kleinen Fistelöffnungen („pits“) und der darunter liegende Fistelgang entfernt, ohne ein großes Areal auszuschneiden.
Über wenige kleine Schnitte wird der Inhalt der Fistel herausgeschabt und die Öffnungen werden verkleinert. Dieses Verfahren ist weniger eingreifend und hat kurze Wundheilungszeiten, eignet sich aber hauptsächlich für kleinere Befunde.
Auch die Lasertherapie kommt zum Einsatz: Bei der FILAC-Methode (Fistula-tract Laser Closure) führt man eine Laserfaser in den Fistelgang ein und „verödet“ das Fistelgewebe von innen – ähnlich wie bei der Analfistelbehandlung – sodass das Gewebe verschorft und die Fistel kollabiert.
Die Hautöffnungen werden eventuell noch etwas erweitert oder gesäubert, aber es ist kein großes Ausschneiden nötig. Vorteil: kaum Narben, schnelle Erholung, oft ambulant machbar.
Welche Methode für Sie am besten ist, hängt von Ihrer individuellen Situation ab.
In unserem Proktologiezentrum schauen wir uns jeden Sinus pilonidalis genau an und beraten Sie ausführlich. Kleinere Eingriffe können wir ambulant in lokaler Betäubung durchführen, größere Operationen erfolgen in der Regel tageschirurgisch oder mit kurzem stationären Aufenthalt.
Wichtig nach jeder Behandlung sind Nachsorge und Prävention: Halten Sie die Wunde sauber, kommen Sie zu den Kontrollterminen und setzen Sie auf konsequente Haarentfernung und Hygiene, um Rückfällen vorzubeugen.
Mit den heutigen Therapieverfahren ist die Prognose sehr gut – die meisten unserer Patient:innen sind nach erfolgreicher Behandlung ihrer Steißbeinfistel beschwerdefrei und glücklich, wieder ohne Schmerzen sitzen zu können.
Wie läuft eine Sinus-pilonidalis-OP in Berlin ab?
Die Sinus-pilonidalis-Operation führen wir in Berlin mit modernen, schonenden Techniken durch. Zunächst erfolgt natürlich ein Aufklärungsgespräch über den geplanten Eingriff. Am OP-Tag werden Sie entweder örtlich betäubt oder in leichter Narkose behandelt – viele Steißbeinfistel-Eingriffe können in Lokalanästhesie ambulant gemacht werden, bei größeren Fisteln ist eine Kurznarkose (Dämmerschlaf oder Vollnarkose) oft angenehmer.
Während der OP liegt der Patient in Bauchlage. Der Chirurg wird dann je nach Methode die Fistelgänge entfernen oder verschließen: Bei der klassischen Exzision schneidet er das betroffene Gewebe spindelförmig aus.
Das klingt umfangreich, ist aber ein Routineeingriff – er dauert meist nur etwa 30–60 Minuten, abhängig von der Größe des Befunds. Nach der Entfernung entscheidet sich, ob die Wunde offen gelassen oder vernäht wird. Wenn wir minimalinvasive Verfahren anwenden (z.B. Pit Picking oder Laser), sind die Hautschnitte sehr klein und es wird gezielt über diese Zugänge gearbeitet. In jedem Fall wird die Region am Ende steril verbunden.
Nach der OP kommen Sie in unseren Aufwachbereich und können bei ambulanten Eingriffen oft schon nach kurzer Beobachtungszeit wieder nach Hause. Sie erhalten genaue Anweisungen zur Wundpflege (z.B. tägliches vorsichtiges Duschen, Pflasterwechsel, Sitzbäder) und wir vereinbaren Kontrollen in unserer Sprechstunde.
Die Schmerzen nach einer Steißbeinfistel-OP lassen sich mit normalen Schmerzmitteln gut beherrschen; viele Patienten sind überrascht, dass es weniger schlimm ist als erwartet – vor allem, wenn zuvor ein schmerzhafter Abszessquell entfernt wurde, empfinden sie direkt Erleichterung. Je nach Job sollten Sie sich einige Tage schonen, besonders wenn viel Sitzen erforderlich ist (Sitzring oder weiches Kissen können helfen).
Bei offener Wundheilung dauert es mehrere Wochen, bis alles komplett zugewachsen ist – in dieser Zeit kommen Sie wöchentlich zur Kontrolle. Bei vernähter Wunde gehen die Fäden meist nach ~2 Wochen raus. Insgesamt achten wir darauf, die Sinus-pilonidalis-OP so unkompliziert wie möglich zu gestalten: Ambulant, soweit es geht, und mit Techniken, die möglichst wenig gesundes Gewebe verletzen.
Dank unserer Erfahrung und Spezialisierung auf diese OP (sie wird sehr häufig in unserem Zentrum durchgeführt) können Sie sich auf ein optimales Ergebnis verlassen. Schon bald nach dem Eingriff werden Sie merken, wie wohltuend es ist, diese chronische Entzündung endlich los zu sein.
Weitere Fragen zu proktologischen Erkrankungen
Welche weiteren proktologischen Erkrankungen behandelt das Proktologiezentrum Berlin?
Unser Proktologiezentrum in Berlin ist auf sämtliche Erkrankungen des Enddarms und Analbereichs spezialisiert – neben Hämorrhoiden, Analfissuren, Analfisteln und Steißbeinfisteln (Sinus pilonidalis) behandeln wir auch alle anderen proktologischen Krankheitsbilder. Dazu gehören unter anderem: Analabszesse, also akute Eiteransammlungen am After (diese werden rasch eröffnet und versorgt, um die Schmerzen zu lindern und Fisteln vorzubeugen).
Wir kümmern uns um Perianalthrombosen bzw. äußere Hämorrhoiden-Thrombosen – das sind schmerzhafte Blutgerinnsel am Afterrand, umgangssprachlich „Afterpolster“; sie können wir oft sofort in Lokalanästhesie eröffnen, sodass der Schmerz verschwindet.
Auch Marisken (harmlose Hautläppchen am After, oft als Überbleibsel nach abgeheilten Hämorrhoiden oder Fissuren) können bei Bedarf entfernt werden, falls sie stören oder Probleme bei der Hygiene verursachen.
Analekzeme und Juckreiz (Pruritus ani), die durch chronische Reizung oder Allergien entstehen, werden bei uns diagnostiziert und therapiert (z.B. durch Salbenpläne und Beratung zur Pflege). Falls der Verdacht auf gut- oder bösartige Veränderungen besteht (z.B. Polypen, Analkarzinome), leiten wir umfassende Diagnostik ein und koordinieren die weitere Behandlung in enger Zusammenarbeit mit Spezialist:innen der umliegenden Kliniken – auch diese wichtigen Themen gehören zur Proktologie.
Kurz gesagt: Egal welches Anliegen im Anal- und Enddarmbereich Sie haben, Sie können sich an uns wenden. Unsere Fachärzt:innen besitzen umfangreiche Erfahrung in der Proktologie und finden für jedes Problem eine passende Lösung.
Zögern Sie nicht, wegen vermeintlich „peinlicher“ Beschwerden Hilfe zu suchen – wir begegnen jedem Anliegen mit Empathie und höchster fachlicher Kompetenz. Ihr Wohlbefinden und eine schnelle Linderung Ihrer Beschwerden stehen bei uns an erster Stelle.
Vieles lässt sich bereits mit einfachen Mitteln bessern, und für komplexere Krankheitsbilder bieten wir in Berlin modernste Behandlungsmethoden an.
Sie sind bei VenaZiel Berlin MVZ in den besten Händen. Viel Gesundheit wünscht Ihnen Ihr Proktologie-Team am Checkpoint Charlie!
Organisatorische Fragen und Praxisablauf
Wo befindet sich das Proktologiezentrum in Berlin und wie vereinbare ich einen Termin?
Unser Proktologiezentrum VenaZiel Berlin MVZ liegt zentral in Berlin-Mitte, Charlottenstraße 13 (Checkpoint Charlie), 10969 Berlin. Sie können bequem einen Termin vereinbaren, entweder telefonisch unter (030) 25299482 oder online über unser Terminbuchungsportal (Doctolib). Eine E-Mail an hallo@venaziel.de ist ebenfalls möglich. Wir bieten Sprechzeiten von Montag bis Donnerstag 8–18 Uhr und Freitag 8–15 Uhr. Tipp: Nennen Sie bei der Terminvereinbarung gerne kurz Ihr Anliegen (z.B. Hämorrhoiden, Analfissur), damit wir ausreichend Zeit einplanen können. Unsere Mitarbeiter:innen helfen Ihnen freundlich und diskret weiter.
Brauche ich eine Überweisung, um einen Termin beim Proktologen zu bekommen?
Ja, für einen Termin in unserem Proktologiezentrum in Berlin ist in der Regel eine Überweisung erforderlich. Sie können sich direkt an uns wenden – sowohl gesetzlich Versicherte als auch Privatpatienten und Selbstzahler sind willkommen. Bringen Sie einfach Ihre Versichertenkarte zum Termin mit. Wichtig ist uns vor allem, dass Sie bei Beschwerden zeitnah Hilfe suchen – wir kümmern uns um den Rest.
Was passiert bei der proktologischen Untersuchung – muss ich mich darauf vorbereiten?
Eine proktologische Untersuchung läuft einfühlsam und in ruhiger Atmosphäre ab. Zunächst führt die Ärztin oder der Arzt ein vertrauliches Gespräch (Anamnese) mit Ihnen über Ihre Symptome, Schmerzen oder Blutungen und eventuelle Vorerkrankungen.
Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung des Analbereichs: Zuerst wird vorsichtig von außen geschaut, ob z.B. Hämorrhoiden, Risse oder Fisteln sichtbar sind. Dann tastet der Proktologe behutsam den Enddarm ab. Gegebenenfalls wird ein kurzes Instrument (Proktoskop) eingeführt, um den Analkanal von innen anzuschauen.
Keine Sorge: Diese Untersuchungen sind in der Regel nicht schmerzhaft, können allenfalls etwas unangenehm sein. Unsere erfahrenen Proktolog:innen – etwa Dr. Iryna Hertzsch und ab 01.06.2025 Herr Ahmed Sultan – gehen sehr behutsam vor, erklären Ihnen jeden Schritt und achten auf Ihre Privatsphäre.
Sie müssen sich nicht speziell vorbereiten; es ist meist ausreichend, wie gewohnt die Toilette aufzusuchen. Falls ein kleiner Einlauf zur besseren Sicht erforderlich sein sollte, wird dies vor Ort schonend durchgeführt. Ziel der Untersuchung ist es, Ihre Beschwerden eindeutig zu diagnostizieren, damit wir anschließend die optimale Behandlung einleiten können.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Untersuchung und Behandlung?
Ja. Die proktologische Sprechstunde sowie notwendige Behandlungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel vollständig übernommen, sofern es sich um medizinisch notwendige Maßnahmen handelt.
Unser MVZ hat einen Kassenzulassung, somit brauchen gesetzlich Versicherte nur ihre Krankenversicherungskarte mitzubringen. Privatversicherte erhalten wie üblich eine Rechnung nach der Gebührenordnung für Ärzte, die in der Regel von der privaten Krankenkasse erstattet wird. Sollte im Einzelfall eine besondere Therapie nicht von der Kasse getragen werden (z.B. einige neuere Laser-Verfahren oder ästhetische Korrekturen, falls nicht medizinisch indiziert), klären wir Sie vorab darüber auf.
Generell können Sie aber davon ausgehen, dass Untersuchungen, Standard-Behandlungen (Salben, Gummibandligatur, Operationen etc.) bei Hämorrhoiden, Analfissuren, Analfisteln und Steißbeinfisteln von Ihrer Krankenkasse bezahlt werden. Zögern Sie also nicht aus Kostengründen – Ihre Gesundheit hat Vorrang.