Chronische Analfissur – Wann hilft nur noch eine OP?

Gynäkologe und Proktologe in Berlin – Untersuchung auf Sinus pilonidalis im Proktologie-ZentrumGynäkologe und Proktologe in Berlin – Untersuchung auf Sinus pilonidalis im Proktologie-ZentrumGynäkologe und Proktologe in Berlin – Untersuchung auf Sinus pilonidalis im Proktologie-Zentrum

Analfissur – ein kleines Problem mit großen Schmerzen

Eine Analfissur ist ein kleiner Riss in der Schleimhaut des Analkanals – doch die Folgen sind oft alles andere als klein. Starke, stechende Schmerzen beim Stuhlgang, Brennen, Blutungen und Muskelkrämpfe führen dazu, dass viele Betroffene den Gang zur Toilette meiden, was wiederum das Problem verschlimmert.

Während akute Analfissuren oft innerhalb weniger Wochen von selbst oder durch konservative Therapie heilen, bleibt eine chronische Analfissur oft über Monate oder Jahre bestehen. Wann ist eine Operation notwendig? Welche OP-Methoden gibt es? Und was sind die langfristigen Erfolgschancen?

Dieser Artikel klärt alle wichtigen Fragen rund um die Behandlung der chronischen Analfissur und zeigt, wann eine OP die beste Lösung ist.

 

Was ist eine Analfissur? Ursachen, Symptome und Verlauf

Eine Analfissur ist ein länglicher Riss in der empfindlichen Analschleimhaut, meist an der hinteren Mittellinie des Analkanals. Sie tritt häufig als Folge von hartem Stuhlgang, starkem Pressen oder Durchfall auf.

Ursachen einer Analfissur:

  • Verstopfung & harter Stuhlgang – Hauptursache durch zu starkes Pressen
  • Chronische Durchfälle – reizen die Schleimhaut und fördern Mikrorisse
  • Erhöhter Schließmuskeldruck (Hypertonus des inneren Sphinkters) – verhindert Heilung
  • Fehlende Durchblutung der Analregion – verschlechtert die Wundheilung
  • Hämorrhoiden, Reizdarm, Morbus Crohn – Begleiterkrankungen, die Analfissuren begünstigen

Fakten zur Analfissur:

  • Rund 10 % aller Erwachsenen erleben mindestens einmal im Leben eine Analfissur.
  • Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen.
  • Sportler (Radfahrer, Läufer), Büroangestellte und Schwangere haben ein erhöhtes Risiko.

 

 

Akute vs. chronische Analfissur: Worin liegt der Unterschied?

1. Dauer

  • Akute Analfissur: Weniger als 6 Wochen
  • Chronische Analfissur: Länger als 6 Wochen

2. Schmerzen

  • Akute Analfissur: Stechend, v.a. beim Stuhlgang
  • Chronische Analfissur: Dauerschmerz, auch zwischen den Stuhlgängen

3. Blutungen

  • Akute Analfissur: Frisches, hellrotes Blut
  • Chronische Analfissur: Wiederkehrende Blutungen

4. Wundheilung

  • Akute Analfissur: Meist spontan
  • Chronische Analfissur: Langsame oder keine Heilung

5. Veränderungen

  • Akute Analfissur: Keine oder nur minimale
  • Chronische Analfissur: Hypertrophe Analpapillen, vernarbte Fissurränder, Marisken

 

Hinweis: Eine chronische Analfissur bleibt oft über Monate bestehen und erfordert gezielte Behandlung.

 

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 Konservative Behandlung: Wann kann eine OP vermieden werden?

Bevor eine Operation in Erwägung gezogen wird, sollten zunächst nicht-operative Behandlungen ausprobiert werden:

Lokale Medikamente (Salben & Zäpfchen)

  • Nitroglycerin-Salben (Rectogesic®) → Senken den Schließmuskeldruck
  • Kalziumkanalblocker (Diltiazem, Nifedipin) → Fördern die Durchblutung
  • Kortison-Zäpfchen → Gegen Entzündungen
  • Lidocain-Salben → Schmerzstillend

Stuhlregulierung & Ernährung

  • Ballaststoffreiche Ernährung → Weicher Stuhl verhindert erneute Risse
  • Mindestens 2-3 Liter Wasser täglich
  • Milde Abführmittel (Macrogol, Lactulose) → Wenn Verstopfung besteht

Botox-Injektionen – Alternative zur OP?

  • Botox entspannt den Schließmuskel für ca. 3-6 Monate, fördert die Heilung und lindert Schmerzen.
  • Erfolgsquote: 60–80 % Heilung

Hinweis: Wenn Salben, Botox & Co. nicht helfen, bleibt nur noch die OP als dauerhafte Lösung.

Wann ist eine OP unumgänglich?

Eine Operation wird empfohlen, wenn:

  • Die Fissur länger als 8 Wochen besteht und nicht heilt
  • Starke Schmerzen trotz konservativer Therapie weiterhin bestehen
  • Zusätzliche Probleme auftreten (Fistelbildung, Narben, Abszesse)
  • Der Schließmuskel dauerhaft verkrampft ist und die Durchblutung stört

Eine OP kann eine dauerhafte Heilung bringen und die Lebensqualität erheblich verbessern.

Welche OP-Methoden gibt es?

Fissurektomie – Entfernen der Fissur

  • Entfernung des vernarbten Gewebes
  • Erfolgsrate: 90 % Heilung
  • Meist ambulant durchführbar

Ideal für chronische Analfissuren ohne extremen Schließmuskeldruck.

Laterale Sphinkterotomie (LIS) – Entspannung des Schließmuskels

  • Ein Teil des inneren Schließmuskels wird gespalten → Druckentlastung
  • Erfolgsrate: 95 % Heilung
  • Minimalinvasiv mit kleiner Inzision

Sehr effektiv, aber mit minimalem Risiko einer leichten Stuhlinkontinenz (<5 %)

Minimalinvasive Laserbehandlung (FiLaC – Fissure Laser Closure)

  • Schonende Lasertherapie zur Verödung der Fissur
  • Schnellere Heilung, weniger Schmerzen

Ideal für Patienten mit hoher Schließmuskelfunktion

Heilung nach der OP & Nachsorge

  • Leichte Schmerzen möglich, aber viel besser als vor der OP!
  • Dauer der Arbeitsunfähigkeit: 3–10 Tage
  • Tägliche Sitzbäder mit Kamille oder Eichenrinde fördern die Heilung
  • Weiche Stühle durch ballaststoffreiche Ernährung & Wasseraufnahme
  • Leichte Bewegung (Spaziergänge) fördert die Durchblutung

Hinweis: Nach 4–6 Wochen sind die meisten Patienten komplett beschwerdefrei.

OP als letzte Option – aber oft die beste Lösung!

Eine chronische Analfissur kann monatelange Schmerzen verursachen. Wenn konservative Therapien versagen, ist eine OP oft die einzige dauerhafte Lösung.

Welche Methode am besten geeignet ist, entscheidet der Facharzt in einer individuellen Untersuchung.

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