Können Krampfadern wiederkommen?

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Warum Rezidive möglich sind und wie sie verhindert werden können? 

Krampfadern (Varikosis) gehören zu den häufigsten Venenerkrankungen weltweit und betreffen Millionen Menschen. Dank moderner Behandlungsverfahren wie VenaSeal (Venenkleber), Radiofrequenzablation (RFA) oder endovenöser Laserablation (EVLA) können sie heute effektiv behandelt werden. Dennoch berichten einige Patienten über das Wiederauftreten von Krampfadern nach einer erfolgreichen Therapie – ein Phänomen, das als Rezidiv bezeichnet wird.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum Krampfadern wiederkommen können, welche Faktoren das Risiko erhöhen und wie man Rezidive durch eine ganzheitliche Prävention mit Lebensstiländerungen, Rotlichttherapie, optimierter Bewegung, Schlaf und Nachsorge minimieren kann.

 

Warum können Krampfadern wiederkommen?

Das Wiederauftreten von Krampfadern ist ein komplexes Problem, das durch mehrere Faktoren beeinflusst wird.

1. Genetische Veranlagung

Genetische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und dem Wiederauftreten von Krampfadern. Studien, darunter die von Cornu-Thenard et al. (1994), haben gezeigt, dass Patienten mit einer familiären Vorgeschichte von Krampfadern ein bis zu 90 % höheres Risiko haben, diese zu entwickeln oder erneut zu bekommen.

Die genetische Veranlagung betrifft häufig die Struktur der Venenwände und die Funktion der Venenklappen. Schwache oder unvollständig schließende Klappen können den Rückfluss des Blutes nicht effektiv verhindern, was zur Bildung neuer Krampfadern führt. Selbst bei erfolgreicher Behandlung bleibt die genetische Grundanfälligkeit bestehen, weshalb betroffene Patienten besonders auf Präventionsmaßnahmen achten sollten.

2. Fortschreitende chronische venöse Insuffizienz (CVI)

Krampfadern sind oft ein Symptom einer chronischen venösen Insuffizienz (CVI), die in vielen Fällen fortschreitet. Auch wenn einzelne Venen erfolgreich behandelt wurden, können andere Venenabschnitte im Laufe der Zeit geschwächt werden. Eine Langzeitstudie von Zamboni et al. (2000) belegt, dass Patienten mit unbehandelter CVI eine höhere Rezidivrate haben.

Die chronische Belastung der Venenwände durch erhöhten Druck und gestörte Durchblutung fördert die Entstehung neuer Krampfadern, insbesondere in zuvor unauffälligen Venen.

3. Unbehandelte Seitenäste oder verborgene Venen

Während der Erstbehandlung liegt der Fokus oft auf den Hauptstammvenen, die für die sichtbaren Krampfadern verantwortlich sind. Kleinere Seitenäste oder verborgene Venen, die zu diesem Zeitpunkt unproblematisch erscheinen, können später erweitert werden und neue Krampfadern verursachen.

Eine Untersuchung von Labropoulos et al. (2006) zeigte, dass 20 % der Rezidive durch unbehandelte Perforansvenen und Seitenäste verursacht werden. Dies verdeutlicht die Bedeutung einer umfassenden Diagnostik vor der Therapie.

4. Hormonelle Einflüsse und Schwangerschaft

Hormonelle Veränderungen, insbesondere während der Schwangerschaft, durch Verhütungsmittel oder in den Wechseljahren, erhöhen das Risiko für Krampfadern. Während der Schwangerschaft führt das erhöhte Blutvolumen und der Druck der Gebärmutter auf die Beckenvenen zu einer Belastung der Beinvenen.

Kanavos et al. (2012) fanden heraus, dass Frauen mit mehreren Schwangerschaften ein doppelt so hohes Risiko für Rezidive haben wie Frauen ohne Schwangerschaften.

5. Alter und natürliche Degeneration der Venen

Mit zunehmendem Alter verlieren die Venen an Elastizität, und die Klappenfunktion nimmt ab. Laut Gloviczki et al. (2011) weisen ältere Patienten eine deutlich höhere Rezidivrate auf, da die venösen Veränderungen altersbedingt fortschreiten.

6. Lebensstilfaktoren

Ein inaktiver Lebensstil, langes Sitzen oder Stehen sowie Übergewicht belasten die Venen erheblich. In einer Studie von Van Rij et al. (2008) wurde festgestellt, dass sitzende Tätigkeiten das Risiko für Rezidive um 25 % erhöhen können.

7. Unvollständige oder fehlerhafte Behandlung

Die Erfahrung des Arztes und die Wahl der Behandlungsmethode spielen eine wesentliche Rolle. Nicht vollständig verschlossene oder entfernte Venenabschnitte können später zu Problemen führen.

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Wie können Krampfadern vermieden werden?

1. Nachsorge und Kompressionstherapie

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen nach der Behandlung sind entscheidend, um Rezidive frühzeitig zu erkennen. Kompressionsstrümpfe verbessern nachweislich den venösen Rückfluss und verringern den Druck in den Beinvenen. Eine Studie von Partsch et al. (2004) zeigte, dass Kompressionsstrümpfe die Symptome lindern und die Rezidivrate reduzieren.

2. Lebensstil und Bewegung

Ein gesunder Lebensstil ist die Grundlage für eine effektive Prävention.

Sportarten zur Förderung der Venengesundheit:

  • Schwimmen: Das Wasser übt gleichmäßigen Druck auf die Beine aus und entlastet die Venen. Laut Dunn et al. (2010) verbessert Schwimmen den venösen Rückfluss signifikant.
  • Radfahren: Fördert die Durchblutung ohne hohe Belastung der Gelenke.
  • Yoga: Laut Telles et al. (2014) verbessert Yoga die Durchblutung, reduziert Stress und stärkt die Muskelpumpe.
  • Spazierengehen: Regelmäßige Bewegung aktiviert die Wadenmuskelpumpe und verbessert die Blutzirkulation.

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3. Ernährung

Eine gesunde Ernährung trägt wesentlich zur Venengesundheit bei:

  • Ballaststoffe: Vermeiden Verstopfungen, die den Druck auf die Venen erhöhen.
  • Vitamin C und Flavonoide: Fördern die Kollagenbildung und stärken die Venenwände (Cesarone et al., 2005).
  • Omega-3-Fettsäuren: Entzündungshemmende Wirkung, z. B. in Fisch und Nüssen.

4. Gewichtskontrolle

Übergewicht erhöht den Druck auf die Beinvenen erheblich. Meissner et al. (2007) stellten fest, dass Adipositas die Rezidivrate verdoppelt.

5. Beinpositionierung und Pausen im Alltag

  • Die richtige Positionierung der Beine und regelmäßige Pausen können die Durchblutung fördern und den Druck in den Venen reduzieren.
  • Beine hochlegen:
  • Laut Bradbury et al. (1999) verbessert das Hochlegen der Beine den venösen Rückfluss um bis zu 30 %.

Bewegung im Alltag:

  • Fußkreisen, Zehenwippen und leichtes Beinheben im Sitzen verbessern die Durchblutung.
  • Stehen Sie alle 30 Minuten auf, wenn Sie längere Zeit sitzen müssen, z. B. im Büro oder auf Reisen.

6. Schlaf und Regeneration

Ein guter Schlaf ist entscheidend für die Regeneration des venösen Systems.

  • Optimale Schlafposition:

Schlafen Sie in Rückenlage mit leicht erhöhten Beinen, um den venösen Rückfluss zu fördern. Dies wurde in einer Studie von Takase et al. (2010) nachgewiesen.

  • Schlafhygiene:

Dunkeln Sie das Schlafzimmer ab und vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke am Abend. Rituale wie ein warmes Bad oder Entspannungsübungen vor dem Schlafengehen fördern die Durchblutung.

Rotlichttherapie: Eine innovative Methode

Die Rotlichttherapie ist eine aufstrebende Methode zur Stärkung der Venenwände und zur Förderung der Kollagenbildung.

Wirkmechanismus

Rotlicht stimuliert die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, was die Kollagenproduktion anregt. Dies verbessert die Elastizität der Venen und reduziert Entzündungen.

Studienergebnisse

Chung et al. (2012) fanden heraus, dass Rotlicht die Mikrozirkulation verbessert und entzündungshemmend wirkt. Moini et al. (2016) zeigten, dass regelmäßige Rotlichttherapie die Kollagenproduktion um bis zu 25 % steigert.

Anwendung

Sitzungen von 15–20 Minuten, ein- bis zweimal wöchentlich, reichen aus, um nachhaltige Effekte zu erzielen.

 

Fazit: Ein ganzheitlicher Ansatz gegen Rezidive

Krampfadern können trotz moderner Behandlungsmethoden wiederkommen. Doch durch eine Kombination aus medizinischer Nachsorge, Lebensstiländerungen, gezielter Bewegung, Rotlichttherapie und Schlafoptimierung lässt sich das Risiko von Rezidiven erheblich reduzieren.

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