Venöse Durchblutungsstörungen betreffen die Fähigkeit der Venen, das Blut effizient aus den Beinen zum Herzen zu transportieren. Dies kann durch defekte Venenklappen, Blutgerinnsel oder chronische Erkrankungen wie die chronische venöse Insuffizienz (CVI) entstehen. Symptome wie Schwellungen, Krampfadern, Schmerzen, Taubheitsgefühl und Kribbeln sind erste Warnzeichen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Symptome, Ursachen, Diagnostik und moderne Therapiemethoden wie VenaSeal, sowie präventive Maßnahmen.
Was sind venöse Durchblutungsstörungen?
Eine venöse Durchblutungsstörung entsteht, wenn der Rückfluss des Blutes zum Herzen behindert ist. Dieser Rückstau kann zu einer erhöhten Druckbelastung in den Venen führen, was die Entstehung von Krampfadern, Schwellungen und langfristig Hautveränderungen oder Geschwüre begünstigt.
Die häufigste Ursache ist die chronische venöse Insuffizienz (CVI), die laut Studien bei etwa 10–15 % der Erwachsenen weltweit diagnostiziert wird [1]. Eine gestörte Durchblutung kann zudem das Risiko für tiefe Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien erhöhen [2].
Symptome einer venösen Durchblutungsstörung
Die Symptome variieren je nach Schweregrad und Stadium der Erkrankung. Frühzeitig erkannt, kann eine venöse Störung effektiv behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Frühe Symptome:
- Schweregefühl und Müdigkeit in den Beinen: Besonders nach längerem Stehen oder Sitzen.
- Schmerzen: Meist dumpf, ziehend oder drückend, vor allem in den Waden.
- Schwellungen: Typisch sind abendliche Schwellungen im Knöchelbereich, die über Nacht abnehmen.
- Kribbeln oder Taubheitsgefühl: Durch unzureichenden Blutabfluss können die Nerven gereizt werden, was sich in Form von Kribbeln oder Taubheit äußert. Dies tritt häufig in den Füßen oder Zehen auf.
- Kältegefühl in den Gliedmaßen: Trotz normaler Umgebungstemperatur fühlen sich die Beine oder Füße kalt an.
Fortgeschrittene Symptome:
- Krampfadern (Varikosis): Sichtbare, geschlängelte Venen, die oft von Spannungsgefühlen oder Schmerzen begleitet werden.
- Hautveränderungen: Dunkle Verfärbungen, Verdickungen oder Entzündungen der Haut, besonders im Bereich der Knöchel.
- Atrophie blanche: Weiße, narbenähnliche Stellen, die auf eine verminderte Blutversorgung hinweisen.
- Schlecht heilende Wunden (Ulcus cruris): Chronische Geschwüre an den Unterschenkeln, die durch anhaltenden Blutstau entstehen.
- Plötzliche, starke Schmerzen und Schwellungen: Können auf eine tiefe Venenthrombose (TVT) hinweisen und erfordern sofortige ärztliche Behandlung.
Eine umfassende Studie von Meissner et al. (2007) zeigte, dass Kribbeln und Taubheitsgefühl in 20 % der Patienten mit CVI als frühes Anzeichen auftreten [3].
Ursachen und Risikofaktoren venöser Durchblutungsstörungen
Primäre Ursachen:
- Krampfadern: Häufigste Ursache durch fehlerhafte Venenklappen.
- Chronische venöse Insuffizienz (CVI): Fortschreitende Erkrankung, bei der der Blutfluss langfristig behindert ist.
- Tiefe Venenthrombose (TVT): Blockade durch Blutgerinnsel.
Sekundäre Ursachen:
- Bewegungsmangel: Längeres Sitzen oder Stehen reduziert den venösen Rückfluss.
- Schwangerschaft: Erhöhter Druck auf die Venen durch das wachsende Kind.
- Adipositas: Belastet die Beinvenen und erhöht den Druck.
- Rauchen: Schädigt die Gefäßwände und fördert entzündliche Prozesse.
- Hormonelle Veränderungen: Beispielsweise durch die Einnahme von Antibabypillen.
Risikofaktoren:
- Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko venöser Störungen.
- Genetische Prädisposition: Familiäre Vorbelastung erhöht die Wahrscheinlichkeit für Krampfadern.
Laut einem Bericht der WHO sind 50 % aller Fälle auf Bewegungsmangel und Übergewicht zurückzuführen [4].
Diagnose von venösen Durchblutungsstörungen
Die frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um ernsthafte Komplikationen zu verhindern. Zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden gehören:
- Klinische Untersuchung: Beurteilung sichtbarer Krampfadern, Hautveränderungen und Schwellungen.
- Doppler- und Duplexsonographie: Hochfrequenz-Ultraschall zur Visualisierung des Blutflusses und zur Feststellung von Reflux oder Thrombosen.
- Photoplethysmographie (PPG): Eine nicht-invasive Methode, die misst, wie schnell sich die Venen nach einer Bewegung entleeren. Besonders hilfreich zur Beurteilung des Schweregrades einer venösen Insuffizienz.
- ABI-Messung (Knöchel-Arm-Index): Test zur Unterscheidung zwischen venösen und arteriellen Durchblutungsproblemen.
- CEAP-Klassifikation: Einteilung der Erkrankung in Stadien von C0 (keine sichtbaren Anzeichen) bis C6 (offenes Ulcus).
Eine Studie von Rabe et al. (2016) bestätigt, dass die Kombination von Duplexsonographie und PPG eine diagnostische Genauigkeit von 92 % erreicht [5].
Moderne Therapien für venöse Durchblutungsstörungen
VenaSeal (Venenkleber):
Eine minimalinvasive Methode, bei der ein medizinischer Kleber verwendet wird, um die defekte Vene zu verschließen. Dies führt zu einer Umleitung des Blutes in gesunde Venen.
Vorteile:
- Keine Notwendigkeit für Kompressionsstrümpfe nach der Behandlung.
- Kürzere Erholungszeit im Vergleich zu thermischen Verfahren.
- Hohe Erfolgsrate (über 95 %) laut Gibson et al. (2017) [6].
Radiofrequenzablation (RFA):
Wärmebehandlung zur Schließung der betroffenen Vene.
Endovenöse Lasertherapie (EVLA):
Laserenergie wird eingesetzt, um die Vene thermisch zu verschließen.
Kompressionstherapie:
Fördert den venösen Rückfluss und reduziert Schwellungen.
Behandlung von Ulcus cruris:
- Wundpflege: Reinigung und spezielle Wundauflagen.
- Kompressionstherapie: Zur Druckentlastung und Unterstützung der Heilung.
Prävention von venösen Durchblutungsstörungen
Um das Risiko zu minimieren, empfehlen Experten:
- Regelmäßige Bewegung: Fördert den venösen Rückfluss.
- Gewichtskontrolle: Verringert die Belastung der Beinvenen.
- Rauchen einstellen: Schützt die Gefäße vor Entzündungen.
- Beine hochlagern: Reduziert Druck und Schwellungen.
- Kompressionsstrümpfe: Besonders bei Risikofaktoren wie langen Reisen oder Schwangerschaft.
Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
Suchen Sie dringend einen Gefäßspezialisten auf, wenn:
- Plötzliche, starke Schmerzen oder Schwellungen in einem Bein auftreten (Verdacht auf TVT).
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln länger anhalten oder stärker werden.
- Schlecht heilende Wunden oder Hautveränderungen sichtbar werden.
Fazit: VenaZiel – Ihr Experte für venöse Gesundheit
Venöse Durchblutungsstörungen können schwerwiegende Komplikationen verursachen, wenn sie unbehandelt bleiben. Frühzeitige Diagnostik und moderne Therapien wie VenaSeal, RFA oder EVLA ermöglichen eine effektive Behandlung und eine signifikante Verbesserung Ihrer Lebensqualität.
Referenzen:
- Robertson, L., & Evans, C. (2014). Epidemiology of Chronic Venous Disease. Phlebology.
- Meissner, M. H., & Gloviczki, P. (2007). Venous Disorders: Pathophysiology and Management. Journal of Vascular Surgery.
- Gibson, K., & Ferris, B. (2017). Cyanoacrylate Closure for Varicose Veins: Long-Term Results. Journal of Vascular and Interventional Radiology.
- World Health Organization (2021). Physical Inactivity and Chronic Diseases.
- Rabe, E. et al. (2016). Clinical Significance of Duplex Ultrasound and PPG in Venous Insufficiency. International Angiology.
- Wittens, C. et al. (2015). Guidelines for the Management of Chronic Venous Disease. European Journal of Vascular and Endovascular Surgery.
- Eberhardt, R. T., & Raffetto, J. D. (2014). Chronic Venous Insufficiency: Current Management and Treatment. Circulation.
- Lurie, F., & Passman, M. A. (2018). Advances in Treatment of Venous Diseases. Journal of the American College of Surgeons.
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